170 Minuten Show, 21 Evergreens und eine Topbesetzung. Udos Musical wurde gestern Abend zum absoluten Hit.
Udo rief, und alle kamen: Von Millionenshow-Star Armin Assinger und seiner Bettina, Altkanzler Franz Vranitzky, Rainhard Fendrich bis zu Gery Keszler („Ich gehe sonst nur in die Oper“) und Christina Stürmer – der rote Teppich vor dem Raimund Theater war am Mittwochabend prall mit Prominenz gefüllt.
Video vom Red Carpet
Wie ein König der großen Unterhaltung hielt Entertainer Udo
Jürgens samt Tochter Gloria und Sohn John Hof,
strahlte vor Stolz in die unzähligen Kameras und Fotoapparate. „Drückt mir
die Daumen, Freunde!“, rief er wenige Minuten vor der Wienpremiere.
Hits, Hits, Hits!
Die Angst vor schlechter Kritik war jedoch
unbegründet – das fast dreistündige Stück zog von Anfang an alle in seinen
Bann. Musical-Autor Gabriel Barylli hat einen echten „Hit“
geschrieben – ein Musical zum Verlieben.
Musical-Hit
Zwei „Senioren“ – Maria und Otto – beschließen, aus
dem Altersheim nach New York auszureißen. Ihre karriere-süchtigen
erwachsenen Kinder Lisa und Axel wollen sie zurückholen, verwickeln sich in
einen Geschlechterkampf – und finden die große Liebe. Dazwischen 21
perfekt gesungene und getanzte Udo-Jürgens-Hits – von „Ich war noch
niemals in New York“ bis „Heute beginnt der Rest meines Lebens“.
Standing Ovations
Nach der Pause hielt es das Premieren-Publikum
– sonst unterkühlte Prominenz – nicht mehr auf den Stühlen. Am Schluss gab
es 15 Minuten Standing Ovations, grenzenlosen Jubel und einen zu Tränen
gerührten Udo Jürgens. „Ich bin überglücklich. Mit 17 Jahren habe ich in
Wien angefangen. Jetzt genieße ich diesen Moment des Erfolgs“, freute sich
Udo nazionale.
After-Show-Party
Jubel-Stimmung auch bei der After-Show-Party im
Ronacher. Mit Udo feierten u.a. Peter Weck, Vera Russwurm, Dagmar Koller,
Barbara Stöckl, Uwe Kröger, Dominic Heinzl, Robert Kratky, sogar
Reinhard Fendrich und Opern-Direktor Ioan Holender.
Vizebürgermeisterin Renate Brauner jubelte: „Ich höre schon die
Kassen klingeln.“ Jetzt beginnt der Run auf die Tickets ...
Udo Jürgens feierte mit Tochter
Ich bin begeistert, hatte Gänsehaut“, schwärmte Udo Jürgens gestern nach der Galapremiere seines Musicals „Ich war noch niemals in New York“. Der Entertainer war bis zuletzt bei den Proben dabei. Bereits am Sonntag flog er nach Wien, wo er in seiner Wohnung im ersten Bezirk residierte, um bei den Vorpremieren live dabei sein zu können. „Er war die ganze Zeit mit dem Ensemble zusammen“, so sein Freund Hannes Jagerhofer zu Österreich. „Diese Atmosphäre taugt ihm, er ist sehr stolz auf das Stück und die Leistung der Künstler.“
Familienbande
Das war auch gestern kaum zu übersehen. Am roten
Teppich, den er mit Tochter Gloria und Sohn John betrat,
strahlte er zufrieden. Ohne Allüren nahm er unter dem Premierenpublikum in
den vorderen Rängen Platz – und verbeugte sich fast demütig beim tobenden
Schlussapplaus mit dem Ensemble. „Herr Jürgens wollte keine
Extrabehandlung“, so Gabi Pfeisinger von den Vereinigten
Bühnen. „Er wollte einfach mit allen feiern, ganz entspannt.“
Nachkritik von Gunther Baumann
Msical-Dampfer legte mit großem Elan ab Gratulation! Nach drei mitreißenden Premierenstunden steht fest: Wien hat einen neuen Musical-Hit. Ich war noch niemals in New York ist weit mehr als ein Udo-Jürgens-Hitfeuerwerk. Die auf hoher See spielende Show ist eine Beziehungskomödie voll Heiterkeit und Melancholie, die viel wilde Frische und pralles Leben ausstrahlt. Der Erfolg hat fünf Gründe:
Erstens: Die Musik. Udos Evergreens sind Pop-Klassiker von zeitloser Eleganz, die durch feine rockige und jazzige Arrangements direkt aus der Verjüngungskur kommen.
Zweitens: Die Story. Gabriel Barylli schrieb eine Hymne an die Liebe, in der es einerlei ist, ob die Verliebten nun jung, alt oder schwul sind. Knallige Pointen lassen über ein paar Plattitüden hinwegsehen.
Drittens: Das Ensemble. Die 24 Darsteller auf der Bühne und das Orchester verströmen geballte Spielfreude und hohes Niveau. Ann Mandrella, Andreas Bieber und Hertha Schell ragen aus dem famosen Cast noch heraus.
Viertens: Inszenierung (Carline Brouwer) und Choreographie (Kim Duddy). Die Show scheut nie vor Sentimentalitäten zurück, gewinnt aber durch augenzwinkernde Ironie jene Leichtigkeit, die ein Musical abheben lässt.
Fünftens: Die Ausstattung. Der Bühnen-Dampfer und seine knallbunten Bewohner bieten ein Fest für die Augen.´