Christoph Waltz war der große Star der, Golden Globes` Gala.
Waltz! Waltz!“ tönte es von allen Seiten. Verleihung der Golden Globes in der Nacht auf heute in Los Angeles. Blitzlichter flammten auf, als er über den roten Teppich schritt: Christoph Waltz (53). Noch vor wenigen Monaten, beim Festival in Cannes 2009, mussten sich internationale Filmjournalisten den Namen erst einmal buchstabieren lassen – als Quentin Tarantino einen (noch) unbekannten Schauspieler in höchsten Tönen pries: „Christoph Waltz zu treffen, war ein Glücksfall für mich! Ohne ihn hätte ich Inglourious Basterds nicht gemacht.“
Seit heute Nacht ist er Österreichs bekanntester Filmstar
Freund
Tarantino. „Ich wusste, dass ich mit dem SS-Offizier Hans Landa eine
der besten Rollen meines Lebens geschrieben hatte“, sagt Tarantino. Er
suchte einen deutschsprachigen Schauspieler für seine wilde
Weltkriegs-Groteske. Doch beim Casting wurde er immer deprimierter. Bis als
zwölfter Kandidat Waltz erschien. „Er kam herein und hatte das Aussehen von
Landa“, so Tarantino. „Seine Haltung, seine Bildung – alles stimmte.“ Der
Beginn einer Freundschaft, noch heute treffen sich Waltz und Tarantino in
L.A.
Durchbruch
Und auch der Beginn einer Blitzkarriere, wie es sie in
Hollywood seit Jahren nicht mehr gegeben hat. Waltz spielte in Basterds als
bösartiger, weltmännischer und sprachgewandter SS-Schurke den Megastar Brad
Pitt an die Wand. Erste Folge: In Cannes gewann er die Silberne Palme
des besten Schauspielers.
Als er dann zur Promotion-Tour für Inglourious Basterds in die USA reiste, konnte er den Rückflug gleich verfallen lassen. Agenten und Regisseure rissen sich um den 53-jährigen Newcomer. Die großen Medien von Time abwärts schrieben ihn zum großen Oscar-Favoriten hoch. Schon vor der Golden Globes-Verleihung sammelte er mehr als zehn US-Kritikerpreise für die Landa-Rolle ein.
Hollywood ruft
Dass er seinen Lebensmittelpunkt nun
dauerhaft nach Los Angeles verlegen wird, ist gut vorstellbar. „Meine
Heimat ist dort, wo es mich durch die Arbeit hinverschlägt“, so Waltz. Für
die Karriere verließ er bereits Berlin, wo seine Freundin Judith Holste mit
der jüngsten Tochter (6) lebt, und zog nach London.
Nächster Film
Derzeit dreht Waltz seinen nächsten großen
Hollywood-Film. Im Superhelden-Thriller The Green Hornet mit Cameron
Diaz übernahm er von Nicholas Cage die Rolle des Schurken
Chudnofsky. „In Hollywood zu drehen ist famos. Die kochen nicht mit Wasser,
sondern mit Bouillon.“ Noch heuer wird er für Regie-Ass David Cronenberg in
The Talking Cure als Sigmund Freud vor der Kamera stehen. Partnerin: Keira
Knightley.