Mit 65 Jahren ist die Schauspiellegende Christine Kaufmann wieder Single. Das große MADONNA Interview.
Auf dem Zettel stand nur ein Wort: Freiheit. „Das war mein Wunsch für 2009 und ich habe ihn mir jetzt, zu meinem Geburtstag, erfüllt“, verrät Schauspiellegende Christine Kaufmann, die am 11. Januar unglaubliche 65 Jahre alt wird. „Ich habe mich von meinem Mann Klaus Zey getrennt – endgültig. Die Scheidung ist bereits eingereicht. Diesmal gibt es keinen Rückzieher“ erzählt sie erstmals im MADONNA Interview. Nachsatz: „Und ich möchte diesen Mann nie wieder sehen.“
Bilanz
Es war ein bewegtes Jahr für die bereits vierfache
Großmutter. Ein Jahr voll Höhen und Tiefen, Kämpfen und Krisen. „Jetzt geht
es mir sehr gut. Ich bin angekommen.“ Angekommen auf der Insel. Seit über
einem Jahr lebt die Autorin mit Tochter Allegra und Enkelsohn
Raphael (6) auf Mallorca, „und wir sind sehr glücklich hier.“ Auch das
ist keine Selbstverständlichkeit, denn der Harmonie zwischen Mutter und
Tochter sind heftige Kämpfe vorausgegangen. Warum Kaufmann ihr Wiegenfest
dennoch ganz allein feiert, und 2010 für sie ein ganz spezielles Jahr wird,
verrät die Beautyexpertin im Talk.
Kaufmann im Madonna-Talk:
Welche Bedeutung hat die Zahl 65, das Alter, Ihr Geburtstag?
Christine
Kaufmann: Im Rahmen dessen, was möglich ist, fühle ich mich ganz wunderbar.
Auch ohne die Ambition auf eine gertenschlanke Taille und Silikonbrüste. Die
ganze Mühe, sich innerlich zu befreien und aus dem Leben etwas zu lernen und
das aber auch körperlich zu genießen, ist doch wunderbar. Der Vorteil des
Älterwerdens ist doch – ohne den Anspruch jung zu bleiben – das man eine
erhöhte Sinnlichkeit dem Leben gegenüber hat. Früher hat vielleicht
Sexualität eine größere Rolle gespielt, heute ist es die Feinstofflichkeit.
Ich lasse mir die Luft des Lebens um die Nase wehen. Aber man muss sich
eingestehen, dass man nicht jung ist und dass man es auch nicht sein will.
Ich finde es wichtig, sich mit der Patina, mit der Historie des Gesichtes
anzufreunden. Darüber habe ich gerade in einem Buch geschrieben „In
Schönheit altern – Eros, Weisheit und Humor“, dass im März erscheint.
Wie werden Sie Ihren Geburtstag auf Mallorca feiern?
Kaufmann: Ich erfülle mir den Wunsch des Alleinsein. Ich habe in den letzten zehn Jahren viel Familie gestemmt. Erfolgreich. Und ich bin auch glücklich darüber. Ich werde in ein sehr schönes Hotel gehen, am Strand sitzen, und alleine sein. Ich bin mir selbst die beste Freundin. Ich habe mir mit der Scheidung von meinem Mann die Freiheit geschenkt. Mir geht es auch psychisch sehr gut. Ich bin nach den Anstrengungen der letzten Jahre, auch nach den ewigen Konflikten mit meinem Mann, geklärt. Jetzt genieße ich das Leben. Eine Scheidung ist ein Schlusspunkt, aber auch ein Anfang.
Sie leben seit einem Jahr mit Ihrer Tochter Allegra und Enkel Raphael auf Mallorca. Das haben Sie sich gewünscht...
Kaufmann: Wir reden hier nicht von Bagatellen. Die Auseinandersetzungen mit Allegra waren alles andere als das. Aber unser Leben hier ist ein Anfang einer Normalisierung. Es gab heftige Phasen, Gefühle der Abneigung und des Hasses zwischen uns. Ich glaube, wir haben mittlerweile gelernt, dass man kämpfen kann, ohne das es ein Krieg ist. Natürlich haben wir uns auch professionelle Hilfe gesucht. Jetzt leben wir drei – nicht ohne Regeln – unter einem Dach. Aber ich werde Allegra die Wohnung überlassen, und in ein kleines Landhaus auf der Insel ziehen. Außerdem möchte ich unbedingt wieder in Österreich leben. Ich verhandle gerade wegen eines Hauses am Mondsee. Aus der Münchner Wohnung mit meinem bald Ex-Mann bin ich im November ausgezogen.
Allegra ging es sehr schlecht. Sie hatte sogar Selbstmordgedanken...
Kaufmann: Ja, meine Sorgen waren sehr groß. Sie hatte eine Instabilität, die aber auch von der Erschöpfung kommt. Allegra war mit ihrem Kind allein, sie war überfordert. Diese Selbstzerstörungslust habe ich bei ihr schon lange beobachtet. Aber sie hat wieder zu ihrer Stärke zurückgefunden. Sie designt schönen Schmuck, der auch hier auf Mallorca verkauft wird. Auch Raffi geht es wieder sehr gut. Er geht auf eine internationale Schule, lernt Deutsch und Spanisch.
Auch Sie klingen trotz Scheidung und aller Kraftanstrengungen der letzen Monate stark und zuversichtlich.
Kaufmann: Weil ich endlich frei bin! Nicht einsam.
Was haben Sie sich für 2010 vorgenommen?
Kaufmann: Anfang 2009 habe ich einen Zettel genommen und darauf geschrieben, was ich mir wünsche. Freiheit stand drauf. Die habe ich mir jetzt geschenkt. Dasselbe habe ich auch dieses Jahr gemacht. Aber was auf dem Zettel steht, kann ich Ihnen nicht verraten, sonst wird es nicht wahr.