Salzburger Festspiele
Ofczarek: "Diese Rolle kann nicht jeder Mann"
17.07.2012
Ofczarek, Becker & Minichmayr starten in die letzte Jedermann-Saison.
Wieder einmal ist Sommer, wieder einmal laufen in Salzburg die Vorbereitungen für die Festspiele auf Hochtouren, deren Spielzeit heuer erstmals ausgedehnt wurde (vom 21. 7. bis zum 2. 9.). Und auch in diesem Jahr wird der traditionelle Jedermann als erste Schauspielpremiere am Domplatz der Salzachstadt über die Bühne gehen. Heuer wieder in der Erfolgsbesetzung mit Nicholas Ofczarek (41) in der Titelrolle, Ben Becker (47) als Tod und Birgit Minichmayr (35) als Buhlschaft – Gerüchten zufolge soll die dritte Spielzeit die letzte in dieser Konstellation sein.
Trio infernale
Ende hin oder her. Keine Frage, die drei Vorzeigefiguren haben die Festspiele ordentlich aufgemischt und für frischen Wind gesorgt. Becker, Ofczarek und Minichmayr – alle gelten als eigenwillige Schauspielstars mit starken Charakteren und zählen in der Szene zu den jungen Rebellen, die immer wieder auch abseits der Kulissen für Gesprächsstoff sorgen. Etwa wenn Becker bis nachts um ein Uhr im Triangel in Bierlaune auf den Tischen tanzt. Oder mit Kollegen Ofczarek Salzburgs Nachtleben unsicher macht. Frei nach dem Motto: Ein bisschen Badboy-Image für Tod und Jedermann schadet nie.
Vom Society-Trubel der Festspiele versucht sich die Jedermann-Darsteller weitgehend fernzuhalten, wenngleich sich Schauspieler diesen Kalibers ja auch immer wieder feiern lassen. So logiert man nicht in namhaften Hotels im Zentrum. Die Jedermann-Stars wohnen lieber privat, wie Ben Becker, der sich etwas außerhalb auf einer Anhöhe eingemietet hat. Am Domplatz zu spielen, heißt nämlich, dass man ständig unter Beobachtung steht und das kann laut Becker "ganz schön anstrengend sein“. Das ganze Drumherum mache ihm sowieso ein bisschen Angst. "Ich wusste von Anfang an, dass ich nicht bei jedem Krautfleckerl-Essen und bei jeder Pandabären-Taufe mitmachen möchte“, sagte Ofczarek im Interview mit ÖSTERREICH. Und zusammen mit Becker habe er schon so seine "Schlupflöcher“ gefunden, um dem Rummel ein bisschen zu entfliehen.
So wie Kollegin Minichmayr
Die sich ja meist nur bei den obligaten Premierenfeiern blicken lässt und sonst komplett untertaucht. "Da nicht jeden Tag gespielt wird und die Schauspieler bis zu sechs Tage Pause haben, pendelt Birgit oft zwischen Salzburg, München und Wien“, weiß ein Theaterinsider. Wo sich alle drei aber gerne in die Auslage setzen, ist der In-Treff Triangel. Da wird gemeinsam geschmaust und nicht umsonst gibt’s nach den Stars benannte Gerichte wie Eierschwammerln à la Ofczarek oder Becker-Blunzn.
Keine Wehmut
Der Abschied vom Jedermann fällt den Dreien bestimmt nicht sehr schwer. Minichmayr hat sich gut am Residenztheater in München eingespielt und kann sich vor Film-Angeboten kaum retten. Auch Ofczarek, der wieder zum Wiener Burgtheater zurückkehrte, ist gefragter denn je. Im Herbst kommt seine neue TV-Serie "Braunschlag“ im ORF. "Es hat sich – möglicherweise auch durch den Jedermann – intensiviert. Vielleicht auch, weil sich die Fernsehsender dadurch eine bessere Quote erhoffen.“ Ben Becker stimmt nach Salzburg leisere Töne an. In seinem neuen Solo-Abend "Den See“ geht er ab Oktober auf Tour und singt melancholische Lieder. Auftakt ist am 8. Oktober im Wiener Konzerthaus!
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