Das hätte sich Desirée Treichl-Stürgkh sicher gerne erspart: In einem offenen Brief wandten sich gestern die Billeteure des Opernballs an die Öffentlichkeit. Der Vorwurf: In der Ballnacht würden sie 14 Stunden am Stück arbeiten, hätten viel zu wenig Pausen, würden nicht ordentlich entlohnt (7,50 Euro die Stunde, dazu im Vorjahr 50 Euro Bonus) und das Schlimmste: Ballmutter Treichl-Stürgkh würde sie und ihre Arbeit jetzt auch noch öffentlich herabsetzen. Eine Entschuldigung und Richtigstellung sei fällig. Doch was war passiert?
Treichl: „Billeteure können ja mit den Gästen feiern!“ Bereits letzten Mittwoch, einen Tag vor dem heurigen Opernball, hatte Treichl-Stürgkh zu den Vorwürfen im TV-Magazin Konkret Stellung genommen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es pure Arbeit ist.“ Spätestens um elf Uhr wisse jeder Gast, wo sein Platz ist, dann sei auch für die Billeteure Zeit für einen kleinen Tanz, ein Getränk oder einen Tratsch. „Das ist ja keine körperlich schwere Arbeit.“
Und weiter: Sie selbst käme ja aus der Privatwirtschaft, kenne sich also mit Überstunden und Wochenenddiensten für eine gute Sache aus. „Und wenn es jemanden gibt, der das nicht will, dann soll er jemand anderen fragen. Ich glaube, es gibt sehr viele andere, die das sehr gerne machen.“
Der Wirbel war perfekt. Keinesfalls könne man während der Arbeit tanzen oder mit Gästen feiern, wetterten die Billeteure zurück. Die Schicht am Opernball sei stattdessen „eine der anstrengendsten im Jahr“. Eine Entschuldigung von Treichl-Stürgkh fällig. Es bleibt spannend.
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