Opernball

Staatsoper wirft sich in die Ballrobe

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Großbauer: "Mir kommt das vor wie in einem Kinderwimmelbuch."

In der Wiener Staatsoper wird wieder wild gehämmert und geschraubt und gebohrt: Bis Mittwochabend haben die rund 500 Arbeiter Zeit, das Haus für den Opernball am 23. Februar in den schönsten Ballsaal der Welt zu verwandeln. "Mir kommt das vor wie in einem Kinderwimmelbuch", sagte Organisatorin Maria Großbauer gegenüber der APA.

Routine

Prinzipiell sind die Aufbauarbeiten jedes Jahr gleich: In 1.200 Arbeitsstunden wird im Inneren der Oper als erstes das Parkett im Zuschauerraum aufgebaut. Rund 170 der zwei Quadratmeter großen Platten müssen für die Veranstaltung verlegt werden. Um die Neigung des Zuschauerraumes auszugleichen, wird darunter eine Art Gerüst aufgebaut, damit in der Ballnacht eine ebene Tanzfläche bereit steht. Parallel werden die Bühnenlogen errichtet, der Blumenschmuck angebracht und die diversen Bars errichtet.

Neugestaltung

Heuer brachte aber erstmals Neo-Organisatorin Maria Großbauer ihre Ideen ein. "Es sind fast alle Säle neu gestaltet", sagte die Organisatorin. Die Veränderungen beginnen schon beim Blumenschmuck, der heuer von der Oper "Zauberflöte" inspiriert wird. Auch die Bars und die Schwind-Loggia wurden - von verschiedenen Opern beeinflusst - verändert. "Der große Ballsaal bleibt aber so wie man ihn kennt", beruhigte Großbauer.

Aus dem ehemaligen Heurigen in der Philharmoniker Garderobe wird heuer eine "Wolfsschlucht" aus der Oper "Der Freischütz". "Es ist ein mystischer Wald, der auch im Raum durch Bäume, Flechten und Moos fortgesetzt wird", sagte die Bühnenbildnerin Agnes Hasun. Grund zum Fürchten hat man aber keinen, ganz im Gegenteil: "Es soll gefeiert, getrunken und gelacht werden", meinte Hasun.

Die Idee, die verschiedenen Ebenen der Staatsoper zu einem einzigen Tanzparkett umzubauen, hatte übrigens der legendäre Tanzlehrer Willy Elmayer. Von Anfang an störte Elmayer, dass Bühne und Zuschauerraum nicht nur durch den Orchestergraben getrennt, sondern auch verschieden hoch waren. "Daher mein Vorschlag: Warum nicht ein einziges, überdimensioniertes Tanzparkett schaffen?" Nachdem er mit diesem Plan jahrelang auf Granit gebissen war, gaben die Bundestheater kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges plötzlich grünes Licht. "Ich aber konnte mich jetzt so richtig austoben", schrieb der Tanzlehrer in seinen Memoiren "Vom Sattel zum Tanzparkett" (K&S Verlag). Diesem Konzept ist man im Großen und Ganzen bis heute treu geblieben.

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