Duell der Pop-Legend

Fendrich schließt Versöhnung aus

22.09.2011

Antwort auf Koks-Vorwürfe: Versöhnung? "In diesem Leben nicht!"

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© Elisabeth Niesner
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Spätestens mit diesem Interview ist das Comeback der Musiklegenden in neuer „Austria 3“-Formation für ein Benefizkonzert im Februar 2012 geplatzt. „Wir wären unter dem ­Namen Extra3 aufgetreten“, verrät Fendrich . „Der dritte Mann wäre Klaus Eberhartinger gewesen“ – als Ersatz für den verstorbenen Georg Danzer.

"Keine Chance auf Frieden"
ÖSTERREICH erreichte den EAV-Star in Deutschland. „Ich habe mit beiden telefoniert – da gibt es derzeit keine Chance auf Frieden“, meint Eber­hartinger (siehe Seite 3). Dennoch wolle er versuchen zu vermitteln. „Sie sind beide gute Freunde von mir.“

Indes bemüht sich Wolfgang Ambros um Schadensbegrenzung. Und macht sich damit eine neue Baustelle auf: In einer offiziellen Aussendung distanziert er sich nun von seinem Interview mit Claudia Stöckl. „Dass Rainhard und ich wieder ein sehr gutes Verhältnis haben – das wurde geflissentlich weggeschnitten“, klagt er an.

Damit konfrontiert, kann die Ö3-Frühstückerin nur den Kopf schütteln: „Ich habe keine relevanten Passagen aus dem Interview geschnitten“, stellt sie klar. „Seine Reaktion ist sehr betrüblich. Er ist 40 Jahre im Geschäft und sollte wissen, was er sagt.“

Seite 2: Das Fendrich-Interview im Wortlaut; Seite 3: Eberhartinger im ÖSTERREICH-Interview

Das Fendrich-Interview im Wortlaut

Die besten Passagen aus dem News-Interview.

Fendrich über Ex-Freund Ambros: „Es ist für mich erschütternd, zu erkennen, dass ich mich geirrt habe, dass er nie mein Freund war.“

Über den Charakter von Ambros: „Der Wolfgang hat es ganz gut verstanden, Wasserträger um sich zu versammeln. Er hat immer gerne geherrscht. Wenn man etwa auf einer Grillparty bei ihm das Feuer nur angerührt hat, hat man schon einen Anschiss gekriegt.“

Die Vorgeschichte: „Vielleicht war ich ihm als junges, kreatives Talent ein Dorn im Auge – es war halt immer ein bissl ein Konkurrenzkampf.“

Die Drogenvorwürfe: „Es stimmt, ich stand auf der Bühne oft unter Drogen – so wie viele andere Musiker auch. Aber wenn wir gespielt haben, war ich immer voll da! Ich habe nie in meinem Leben ein Konzert geschmissen.“

Sein Verhältnis zu Ambros: „Ich bewundere Ambros und knie vor ihm als Künstler. Aber als Mensch habe ich vor ihm jeden Respekt verloren.“

Über das Ende von A3: „Es ist völlig absurd, jetzt mir die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wir habend das gemeinsam beschlossen ... A3 war ja meine Idee, und der Wolfgang hat mit dieser Idee, wie wir alle, sehr, sehr viel Geld verdient. Das scheint er jetzt vergessen zu haben.“

Über seine eigene (Un-)Ehrlichkeit: „Ich habe nie Freunde verraten ... Und wenn mein Freund ein Bankräuber auf der Flucht wäre, würde ich niemandem seinen Aufenthaltsort verraten.“

Ambros Ehefrau Margit: „Ich kenne die Margit, die übrigens eine sehr attraktive Frau ist, als wunderbare Gastgeberin, hervorragende Köchin und zauberhafte Mutter.“

Die Chancen einer Versöhnung: „In diesem Leben nicht mehr. Ich bin ihm auch nicht bös, aber ich bin zu alt für solche Spielchen ... Leider hat er ja in erster Linie immer gnadenlos seine eigenen Interessen durchgesetzt ... Die Gefahr, das du ganz einsam stirbst, aber alle auf deinem Begräbnis sein werden, ist sehr groß“.

Seite 3: Eberhartinger im ÖSTERREICH-Interview

EAV-Eberhartinger will nun vermitteln: Das Interview

Der dritte Mann: Klaus Eber­hartinger über den Streit zwischen Fendrich und Ambros

ÖSTERREICH: Sie wären der dritte Mann beim „Austria3“-Comeback gewesen. Ist jetzt alles geplatzt?

Klaus Eberhartinger: Die Sache ist komplett vom Tisch. Es hätte zwei Auftritte geben sollen – einen für Amref und einen für die Lungenhochdruck-Initiative. Ich habe dann von der Aufregung hier in Deutschland erfahren und mir gleich gedacht: Oje!

ÖSTERREICH: Fendrich kündigt Ambros jetzt die Freundschaft auf. Können Sie vermitteln?

Eberhartinger: Ja, ich versuche es auch schon. Ich ­habe mit beiden bereits telefoniert. Sie sind sehr gute Freunde von mir – aber eher jeder für sich. So zu dritt waren wir eigentlich selten zusammen.

ÖSTERREICH: Wie erklären Sie sich die Attacke?

Eberhartinger: Wer den Wolferl kennt, weiß, dass er es nicht so bös’ gemeint hat. Es hat sich eben ein Schuss gelöst und Rainhard genau an der empfindlichsten Stelle getroffen.

ÖSTERREICH: Welche genau?

Eberhartinger: Ich denke, vor allem, wo er sagt, dass Rainhard damals Leute umarmt hat, die er vorher verpfiffen hat …

ÖSTERREICH: Gibt es eine Chance auf Versöhnung?

Eberhartinger: So schnell beruhigt sich Fendrich nicht. Der Rainhard hat dem Wolferl ein Mail geschrieben. Er ist wirklich sauer, tief getroffen. Er sagt: So etwas macht ein Freund nicht. D. Bardel Absage. „Zwickt’s mi, i man i tram!“ So ähnlich muss es wohl Rainhard Fendrich gegangen sein, als er das Interview von Claudia Stöckl am Sonntag mit Ambros hörte. Darin beschuldigt „Wolferl“ seinen ehemaligen Bühnenpartner: „Seine Kokssucht hat Austria 3 zerstört!“

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