Eklat in der Lugner City
Lugner-Ausraster: "Passiert mir nicht oft"
15.06.2011
VIDEO: Schreiduell in Einkaufs-Passage - Gewerkschafter Karl Proyer und Lugner.
Da staunten die 540.000 Seher der ZIB 2 am Dienstag nicht schlecht – der Blutmond brachte wohl auch Baumeister Lugners Blut in Wallung: Richard Lugner (78) zuckte am Dienstag vor laufender Kamera total aus. Mit überschlagender Stimme schrie er einen Gewerkschafter an: „Sie haben bei mir kein Recht!“
Die Vorgeschichte: Lugner hatte angekündigt, die Geschäfte in seiner Lugner City auch am Sonntag öffnen zu wollen. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) startete daraufhin in der Einkaufsmeile eine Umfrage unter Angestellten: „Wollen Sie am Sonntag arbeiten?“ Klare Antwort: 94 % sagten: „Sicher nicht.“
Vernichtung
Das Resultat ließ Lugner derart in Rage geraten, dass er sich vor Gewerkschafter Karl Proyer aufbäumte und ihn zur Rede stellte. Lugners Meinung: Wenn die Gewerkschaft solch eine Aktion plane, muss er gefragt werden – schließlich ist er der Hausherr. In der Gewerkschaft sieht man das anders: „Wir dürfen das.“
Das Kernstück des Lugnerschen Ausrasters:
Lugner: „Was soll das?“
Proyer: „Demokratisches Recht – das ist ein Abstimmungszettel.“
Lugner: (mit kreischender Stimme) „Wir diskutieren hier nicht!“ Dann ging er.
Klarer Fall von Mondsucht.
Lugner: "Bin ich Staats-Bürger zweiter Klasse?"
ÖSTERREICH: Ganz Österreich spricht über Ihren Ausraster?
Richard Lugner: Die Gewerkschaft war schon etliche Male in der Lugner City. Die sehen das als ihr Revier. Wenn jemand hier was machen will, dann soll er mich fragen. Deswegen bin ich laut geworden. Es war eine sehr emotionelle Sache.
ÖSTERREICH: Das war aber mehr als laut …
Lugner: Das passiert mir aber nicht sehr oft.
ÖSTERREICH: Wie geht es jetzt weiter im Kampf um die Sonntagsöffnung?
Lugner: Wir haben eine Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof eingebracht. Es kann doch nicht sein, dass in Tirol fast alles erlaubt ist, in Wien nichts. Bin ich Staatsbürger zweiter Klasse? Der Gewerkschaftsbund sollte auch auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht nehmen.