Fellner! Live
Mausi Lugner: "Richard hatte ein unglaublich erfülltes Leben"
13.08.2024In "Fellner! Live" sprach Niki Fellner mit Richard Lugners Ex-Frau Christina über Mörtels Leben, seinen Nachlass, Erbstreitigkeiten und sein Begräbnis
Einen Tag nach Richard Lugners traurigem Tod war Christina Lugner zu Gast bei "Fellner! Live". Noch sichtlich aufgewühlt und in tiefer Trauer erzählt Mausi über die große weltweite Anteilnahme zum Tod ihres Ex-Manns. "Wir haben Zuschriften bekommen von Menschen weltweit, aus Shanghai, aus Australien, aus Thailand, weltweit, wirklich weltweit. Es ist einfach unfassbar, das Phänomen Richard, er war weltweit beliebt, er war weltweit anerkannt, er war weltweit geschätzt", freut sich Mausi gerührt über die vielen Zuschriften aus aller Welt.
Auch die Medien berichteten weltweit über den Tod des Baumeisters. Ein Ende, dass sich Lugner wahrscheinlich selbst so gewünscht hätte. "Richard hat sich über jede Art der Aufmerksamkeit immer gefreut. Wer ihm aller Tribut gezollt hat von den internationalen Medien und das ist einfach wirklich unglaublich", erklärt Mausi.
Letzter Kontakt mit Mörtel
Auch über den letzten Kontakt zu ihrem Ex-Mann spricht Christina Lugner. "Wir haben Sonntag telefoniert, er hat mich Sonntag noch zugemüllt mit Zurechtweisungen, weil es ging um die Laudatio zu seinem 92. Geburtstag, die ich halten hätte sollen und er hat mir noch in Auftrag gegeben, was ich sagen muss, was ich nicht sagen darf. Er hat oft mit mir geschimpft und mich jeden Tag zurechtgewiesen. Jetzt fehlt mir das schon wirklich sehr", so Mausi traurig. "Wir waren wirklich Lebensmenschen füreinander. Und wir waren auch immer füreinander da und die Rollenverteilung war einfach ganz klar. Er ist immer auf mich losgegangen, und ich hab es halt ganz einfach immer zugelassen, weil ich das auch irgendwie gebraucht hab. Ich hab diese Führung auch gebraucht, das ist überhaupt keine Frage."
Lugners Erfolgsgeheimnis? "Sein Geheimnis war, dass er Mut hatte. Er hatte ganz großen Mut, er war authentisch und ist einfach immer reingesprungen ins kalte Wasser, also das waren einfach diese drei Attribute, die haben ihm wirklich den Erfolg gebracht. Denn wenn du keinen Mut hast, ja dann nützt es alles nichts und er hat natürlich auch sehr viel Glück gehabt im Leben." schildert Mausi.
Darüber hinaus beschreibt Mausi ihn als liebevollen Familienmenschen. "Richard war ein totaler Familienmensch. Also Jacqueline hatte wirklich einen Übervater und ich bin dem lieben Gott wirklich so dankbar, dass ich durch Richard auch unser größtes Geschenk erfahren durfte, nämlich eben unsere Tochter und sie wird alles daran setzen das große Vermächtnis von Richard Lugner auch wirklich weiterzuführen. Wir sind uns gestern permanent in die Arme gefallen, haben miteinander geweint, haben uns Geschichten, lustige Anekdoten erzählt. Dann haben wir wieder gelacht, dann haben wir wieder geweint. Also die Trauerphase ist halt in verschiedenen Phasen aufgeteilt, und da müssen wir halt jetzt eben durch, aber wie gesagt, so einen wertvollen Menschen wie Richard, der weltweit so geschätzt wird, das ist schon eine tolle Sache und ich sage halt einfach, das Leben vergeht, aber die Liebe, die bleibt" so Mausi unter Tränen.
Nachlass und Erbstreit
Was den Nachlass und das Erbe von Mörtel angeht, gibt sich Christina Lugner eher weniger gesprächig: "Schon im Jahr 1993, als ich mit Jacqueline schwanger war, hat Richard Stiftungen gegründet, aber da möchte ich jetzt überhaupt nicht darauf eingehen, weil es wird dann eh alles irgendwann einmal öffentlich, also da gibt es jetzt auch wirklich nichts zu sagen darüber." Die Zukunft der Lugner City hat Richard Lugner jedenfalls noch zu Lebzeiten geregelt. Wie diese aussieht, will Mausi nicht kommentieren. "Jetzt müssen wir mal trauern, dann kommen die Begräbnisfeierlichkeiten, dann wird der Nachlass einmal gemacht.", erklärt sie.
Für Lugners Witwe Simone möchte Mausi in der schweren Zeit da sein. "Ich hab mit Simone gestern telefoniert und sie ist ebenso wie wir, in einem Widerspruch der Gefühle, einerseits eben mit tiefer Trauer von ihrer Familie auch umgeben. Ich habe ihr angeboten, sie kann auch bei mir wohnen, wenn sie möchte, wenn sie nicht allein sein will, aber ihre Familie ist bei ihr und andererseits natürlich auch, dass sie sich eben auch an die schönen Momente, an die lustigen Momente auch erinnert", so Mausi. Von einem sich anbahnenden Erbstreit möchte sie jedenfalls nichts wissen. "Ich sag da gar nichts dazu. Entschuldige die Medien machen ihre eigenen Geschichten, und ich sag ich gar nichts dazu. Lächerlich! Was über mich jetzt schon alles geschrieben wurde in der letzten Zeit also: Nein, also nicht einmal, nicht einmal irgendein Kommentar", so die knappe Antwort.
Lugner hat alles erreicht
Details zum Begräbnis sollen jedenfalls schon demnächst publik gemacht werden. "Wir werden damit an die Öffentlichkeit gehen, wenn es an der Zeit ist. Aber im Moment jetzt einmal nicht. Aber wenn es an der Zeit ist - und es wird zeitnah sein - gehen wir damit an die Öffentlichkeit."
Ob es zu Richard Lugners Ehren ein Platz oder eine Straße nach ihm benannt werden soll, will Mausi erst mit der Familie abklären und dann gegebenenfalls einen Antrag dazu stellen.
Für Mausi ist vor allem eines klar - Richard Lugner hatte ein erfülltes Leben und alles erreicht was er wollte, wie sie im Interview bestätigt: "Alles, was Richard umsetzen wollte, hat er tatsächlich umgesetzt, denn er war einfach ein Macher. Er war ein Macher seiner Art, er war ein Macher seiner Zunft. Und er hat wirklich alles umgesetzt, was er umsetzen wollte. Er hatte ein unglaublich erfülltes Leben und allein, was ich mit ihm erlebt hab, dass erleben andere in 10 Leben nicht. Er hat wirklich mit allem, was er getan hat, wirklich Meilensteine gesetzt und immer neue Dinge kreiert. Und er war immer neugierig und er hat immer alles hinterfragt und er war so unfassbar intelligent. Also er hat ein Wissen gehabt, also geschichtlich historisch. Er hat ein Wissen gehabt, ein Allgemeinwissen. Es war unfassbar. Also ich hab wirklich sehr, sehr viel von diesen tollen Menschen lernen dürfen."