Robbie Williams ließ auch am Freitag wieder Wien ausflippen. Mit der selben Show aber noch mehr Esprit und Österreich-Fahne!
Hit. In den Charts reichte es mit der letzten CD XXV nur mehr für Platz 3. Auf der Bühne ist und bleibt Robbie die absolute Nummer eins. Das zweite Wien-Konzert am Freitag war sogar noch um eine Spur besser als die Premiere am Donnerstag.
Auch wenn es in Punkto Setlist keine Änderung gab und viele seiner Ansagen ("Dieser Abend wird für mich eine Therapie sein, aber für euch Entertainment") und Gags ("Ihr habt aber Scheiß-Plätze, ich hole euch vor zur Bühne.") Wort für Wort gleich waren. Sogar die kurze Atempause zu Monsoon: "Keine Sorge: Ich habe nur Long Covid, keine Alterserscheinungen!" und die Hommage an David Alaba.
Absoluter Vollblut-Entertainer
Robbie punktete in Wien vor in Summe 30.000 Fans als absoluter Vollblut-Entertainer, der alle Fan-Wünsche erfüllte – keine Füller, nur Knüller – und sich dabei selbst nicht allzu ernst nahm. Das Video zum allerersten Take-That-Song "Do What You Like" wurde von ihm wie ein Sportreporter kommentiert: "Garry. Mark. Ich. Frau mit Wischmopp. Wie ein Schwulenporno. Jetzt mein Popo. Damals noch knackig. Jetzt labbrig." Zwei magische Abende lang lieferte er die richtige Prise Prolo-Humor zwischen Mitschunkel-Hymen wie "Come Undone", "Feel" ("Da kann nur Österreich den Text!") oder Angels und einem offenherzigem Seelen-Strip. "Das wird eine 32-jährige Odyssee durch alle Höhen und Tiefen meines Lebens. Von den höchsten Höhen bis zu den tiefsten Abgründen. Die Drogen, der Sex, die Skandale, die vielen Fleischlaberln".
Leben. Robbie ließ in der Stadthalle sein Leben in Songs – auch von den einstigen "Erzfeinden" Oasis – und witzigen Erzählungen Revue passieren. Das funktionierte, weil jeder der je 15.000 Fans seine Vita kennt: Sex, Drugs und Rock’n’Roll. "Take That", Rausschmiss, Aufstieg, Absturz, Drogen, Ayda, Familie – wir alle immer live dabei. "Wir gehen jetzt schon über 30 Jahre gemeinsam durchs Leben", so Robbie sichtlich gerührt.
Österreich hat "mehr als wichtigen Stellenwert in meinem Leben"
Österreich hat, und das betonte er ja auch bei den beiden Konzerten immer wieder, einen "mehr als wichtigen Stellenwert in meinem Leben". Abgedroschene Sätze wie "Wien ich liebe euch", "Das beste Publikum ist in Österreich" oder "Österreich bin ich noch immer euer Sohn?" kamen ihm zwischen Hits wie "Let Me Entertain You", "Monsoon" oder "Kids" somit aus vollen Herzen. Zum Finale streckte er stolz die Österreich Fahne in die Höhe.
Dazwischen machte er den großen Kasperl und nahm Fans, die ihre Plätze verließen auf die Schaufel ("Geht’s aufs Klo? Groß oder klein?") oder in den Arm: bei "She‘s The One" kuschelte er am Donnerstag mit Fan-Girl Levke. Am Freitag dann mit einer Daniele.
Liebe. Robbie liefert den Spaß, den wir in diesen Zeiten brauchen: Die Stimme ist auch mit 49 noch frisch und die Hits ohnedies unverwüstbar. Für uns ist er der Pop-König. Schön, dass seine Österreich-Liebe echt klingt!