Als Manager begleitete Herbert Fechter die Bühnenlegende viele Jahre lang. Erst vor wenigen Tagen hatte er ein letztes Gespräch mit Otto Schenk.
Otto Schenk (†94) ist tot und Österreich trauert um einen der ganz großen Schauspieler. Auf der Bühne sorgte er weit über 70 Jahre für Unterhaltung. Am Donnerstag schloss er seine Augen und damit den letzten Vorhang für immer. Künstlermanager und Schenk-Vertrauter Herbert Fechter erzählt im Gespräch mit oe24, wie der Publikumsliebling die letzten Tage und Wochen seines bewegten Lebens verbrachte.
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"Er war geistig total frisch, aber körperlich schwach. Er konnte nicht mehr aufstehen. Es war manchmal so, dass nach zehn Minuten die Energie weg war und dann auch die Sprache schlechter wurde." Zwei Pflegerinnen hätten sich rund um die Uhr um ihn gekümmert. "Die beiden waren sehr kunstinteressiert, was natürlich für Otto schön war", erzählt Herbert Fechter. Er habe zu Weihnachten erst mit ihm telefoniert. "Otto war ja in seinem Haus am Irrsee. Er hat zu mir gesagt, dass er bis Ende Jänner bleibt und wir uns dann sehen." Dazu kam es leider nicht mehr.
Otto Schenk mit Christiane Hörbiger im Jahr 1975
Für Fechter sei der Verlust zwar groß, aber "nicht unerwartbar in diesem hohen Alter". Er habe es genossen, dass Schenk bis zum Schluss seinen Humor behalten habe. "Er hat auch immer seine eigenen Aufführungen geschaut", erzählt der Manager.
Konstantin Schenk
Sein Sohn Konstantin Schenk würdigte ihm mit den Worten: "Österreich verliert mit ihm ein theatralisches Jahrhundertgenie mit einer Universalität, die seinesgleichen sucht. Vom Würschtelmann bis zum Wozzeck, von den Sachen zum Lachen zum Ring des Nibelungen, vom Kellertheater zur Met und Scala Milano, vom Burgtheater über das Theater in der Josefstadt bis hin zur Staatsoper erschallt sein Ruf...". In seinen Stücken lebt Otto Schenk auf jeden Fall ewig.