Sido: "Ich habe sehr viel Spaß in Wien"

Vom Rüpel-Rapper zum Fernseh-Liebling der Nation: Sido (30), Chartstürmer, CastingChef, zuverlässige Pointen-Schleuder im ORF, ist aus der heimischen Fernseh-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Am 11. November kürt er den Sieger von Die große Chance (ORF eins, 20.15 Uhr). Ab Dezember sucht er in Blockstars seine eigene Rapper-Combo.

Doch damit nicht genug: Sido, bürgerlich Paul Würdig, hat auch außerhalb der ORF-Studios seinen Platz in Österreich gefunden. Der Berliner lebt jetzt fix in Wien, residiert mit seiner Verlobten, Sängerin Doreen Steinert (25), im 19. Bezirk.

Im Interview mit Madonna SOCIETY spricht Sido über sein neues Leben in Wien und Zukunftspläne.

Quotengarant, Kult-Juror, Teenie-Idol – Ist Ihnen Ihre Popularität in Österreich manchmal selbst schon unheimlich?
Sido: Ein bisschen (lacht). Aber ich glaube, die Leute mögen einfach meine Berliner Schnauze. Ich nehme kein Blatt vor den Mund, sage gerade heraus, was ich denke. Ich habe aber nicht bewusst geplant, jetzt große Karriere in Österreich zu machen. Der Spaßfaktor spielt bei meinen Entscheidungen eine viel größere Rolle. Und ich habe sehr viel Spaß hier.

Sie sind für Die große Chance und Blockstars nach Wien übersiedelt. Bleiben Sie auch danach?
Sido: Ja, ich wohne jetzt fix in Wien. Ich habe eine Loft-artige Wohnung im 19. Bezirk. Wenn es hochkommt, bin ich einen Tag pro Woche in Deutschland, manchmal gar nicht. Und wenn, dann habe ich dort nur kurz zu tun und fliege danach gleich wieder zurück.

Wien-Döbling gilt als Schickimicki-Bezirk. Keine Angst, dass Sie dadurch Ihre Glaubwürdigkeit als Rapper verlieren?
Sido: Ich glaube, dass die Gegend egal ist. Ich wohne ja auch nicht in einer Villa, sondern in einer ganz normalen Wohnung: Um die 130 Quadratmeter, große Fenster, extrem spartanisch eingerichtet. Eine Couch, ein Fernseher gegenüber, ein Bett, eine Küche, mehr brauche ich nicht. Die Küche muss gut sein, weil ich sehr gern esse. Eine Villa ist nichts für mich. Eines Tages werde ich das aber sicher wollen. Dann möchte ich morgens im Schlüpfer auf der Terrasse sitzen und ein Weinchen trinken.

Sie sind seit dem Vorjahr verlobt. Ist Doreen auch gleich mit übersiedelt?
Sido: Ja, Doreen ist auch hier. Sie coacht ja bei Blockstars die Sängerinnen. Die Sendung ist sozusagen ein Familienbetrieb. Doreen hat sich in Wien aber noch nicht so eingelebt wie ich. Einmal sind wir nachts durch die Innenstadt gefahren, da hat sie gesagt, es ist ja doch ganz schön hier, ein bisschen wie in Paris. Da kann sich eine Frau schon wohl fühlen. Das war aber das erste und bislang einzige Mal.

Können Sie sich in Wien frei bewegen oder werden Sie ständig von Fans bestürmt?
Sido: Im 19. Bezirk kennt mich keiner. Oder man kennt mich, lässt mich aber in Ruhe. Ich habe ja doch einen gewissen Promistatus. Da möchte ich nicht aus der Haustüre gehen und direkt von einer Schulklasse angefallen werden. In Döbling gehe ich ganz normal zum Penny-Markt einkaufen.

Oder zum Heurigen.
Sido: Das ist gar nicht mein Ding, da bin ich noch nie gewesen. Ich gehe lieber Schnitzel essen. Zu den 2 Lieserln in der Burggasse, das ist großartig: Kleiner Laden, super Schnitzel, nette Bedienung.

Gibt es etwas, das Sie an Österreich stört?
Sido: Ich mag euer Land, nur die klassische Musik nervt mich. Immer wenn ich mit dieser österreichischen Airline fliege, läuft die Musik beim einsteigen. Wir haben schon mal die Stewardess gefragt, ob man das nicht ausschalten kann. Dann saß so eine alte Frau hinter mir, die hat geschrien: Du Banause! (Lacht)

Bei so viel Wien-Liebe: Haben Sie schon mal überlegt, gleich die österreichische Staatsbürgerschaft anzunehmen?
Sido: Das kann ich meinem Heimatland nicht antun, noch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass auch bei mir und meiner Karriere irgendwann der Vorhang zugeht. Dann komme ich gerne. Und vielleicht nehme ich später auch die Staatsbürgerschaft an. Ich habe gehört, wenn es so weit ist, kann man bestimmt den einen oder anderen Herren bezahlen und dann funktioniert das schon (Lacht). Vorher suche ich mir aber ein kleines Häuschen.

Für einen Zweitwohnsitz am Land?
Sido: Zum Arbeiten. Ich habe vor, mein nächstes Album in Österreich zu produzieren. Im März werde ich mir ein Häuschen suchen, wahrscheinlich in Kärnten, mir dort ein komplettes Live-Studio einrichten und Musiker einfliegen lassen. Einfach mal herumexperimentieren. Dafür ist die ländliche Gegend schön, wo man nicht abgelenkt ist von urbanen Dingen.

Mehr spannende Star-Storys finden sie ab sofort in der neuen Ausgabe von Madonna SOCIETY.