Die bissigen Songs der Comeback-CD „Neue Helden“ statt den ewig gleichen Hits: So schockte die EAV gestern beim Tourstart in Feldbach.
Die großen Hits kamen erst zum Schluss. Ba-Ba-Banküberfall, ein Medley mit Heiße Nächte in Palermo oder Märchenprinz und natürlich die geniale Abschiedshymne Morgen. Beim inoffiziellen Auftakt der Helden-Tour im steirischen Feldbach machte die EAV gestern ihr Credo der Hitverweigerung mehr als deutlich. Nachdem Mastermind Thomas Spitzer Ende Jänner u. a. „wegen Ideenlosigkeit“ vom Ausstieg sprach, präsentierte sich die erfolgreichste Band Österreichs (zwölf Millionen verkaufte CDs) nun wirklich runderneuert: Mit einer bissigen, anarchischen Nachdenk-Show statt des ewig gleichen Hits-Abklatschs. Zwischen dem Opener Dummheit an die Macht und dem Finale Wie Schön wurde das aktuelle Hit-Album Neue Helden braucht das Land (Platz zwei der Austria-Top-40) fast zur Gänze dargeboten. Dafür blieb die sonst so übliche Kostüm-Revue fast gänzlich aus.
TV-Verbot beim Tourstart: EAV geheimer als Madonna
48 Stunden vor
dem offiziellen Tourstart in Erfurt (Freitag) schockte die EAV 3.000 Fans
bei der ausverkauften Generalprobe in der Mehrzweckhalle Feldbach. Dort, wo
man schon seit 1990 (Neppomuk-Tour) sämtliche Tourneen als Uraufführung
einem Fanclub-Publikum präsentierte, war gestern alles anders: Erstmals
verhängte die EAV ein generelles TV-Verbot. So etwas gibt es nicht einmal
bei U2, Madonna oder den Rolling Stones! Der Grund für die eigenartige
Zensur war Thomas Spitzers Lampenfieber. „Thomas ist ein schreckliches
Nervenbündel. Dieser Druck, gemessen zu werden ist für ihn ganz furchtbar.
Er schwitzte vor der Show wirklich im Stehen, Sitzen und Liegen,“ verrät
Klaus Eberhartinger.
Bis zum 21. März will Spitzer die Show nun bei 13 Deutschland-Konzerten „mit noch schärferen Songs und noch weniger Kompromissen“ schleifen. Am 29. April steht er dann in der Wiener Stadthalle zum vorerst letzen Mal mit auf der Bühne. Für die Festzelt-Autritte im Sommer lässt sich Spitzer durch einen Gitarristen doubeln. „Da gibt es Hunderte, die das besser können als ich.“