Drama um Ex-Miss
Spekulationen um Selfie-Unfall
19.10.2015Ex-Miss-Austria Ena Kadic (26) liegt nach Unfall auf Intensivstation. Zustand: äußerst kritisch.
Die Tragödie ihres Lebens passierte auf der Lieblings-Laufstrecke: Miss Austria 2013 Ena Kadic (26) stürzte am Freitag beim Joggen am Bergisel 30 Meter ab und kämpft auf der Intensivstation der Innsbrucker Klinik ums Überleben. „Sie ist in einem äußerst kritischen Zustand“, so Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger. Die 1,78 Meter große Schönheit zog sich ganz schwere innere Verletzungen zu. Rippen und Hüfte sind gebrochen, aber auch Organe wie Leber und Lunge betroffen.
Schwer verletzt rief Ena den geliebten Bruder (12) an
Während die Ärzte alles Erdenkliche für sie tun, ermittelt die Polizei auf Hochtouren. Laut Ermittler Ernst Kranebitter kam Kadic Freitag um 13.12 Uhr nahe der Aussichtsplattform Drachenfelsen zu Sturz. Sie war alleine, es gab keine Zeugen. Kadic blieb noch kurz bei Bewusstsein, alarmierte schwer verletzt ihren geliebten Bruder Armin (12), der die Mama anrief. Diese raste zum Bergisel, suchte mit zwei Studenten (26, 27) das Gebiet verzweifelt ab. Unter dem Drachenfelsen fanden sie schließlich Ena und leisteten sofort Erste Hilfe. Mit dem Helikopter wurde sie ins Spital geflogen.
Doch wie kam es so weit?
„Sie konnte nicht mehr befragt werden. Wir gehen von einem Unfall aus, ich schließe Fremdverschulden und Selbstmord aus“, so Kranebitter. Spekuliert wurde aber auch, ob ein Selfie zum Sturz führte. "Das ist Spekulation, wir haben keinen Zugang zum Handy. Aber ein Zeuge meldete sich, der sie um 12.32 Uhr am Geländer mit dem Handy hantieren sah, dann stieg sie aber wieder runter", so der Ermittler.
Kadic zog sich 2014, nach Ende des Miss-Austria-Jahres, aus der Öffentlichkeit zurück. Sie wohnte mit ihrer Oma zusammen, jobbte in einem Modegeschäft, trieb viel Sport. Freitagabend war sie mit Freunden zum Ausgehen verabredet – sie beten jetzt wie ihre Familie und die Missen-Szene um Ena. (prj, lov)
Die Wünsche der Missen
Entdecker und Missen-Macher Gruber:
»Sie zog sich ganz aus Miss-Branche zurück«
ÖSTERREICH: Wann haben Sie vom Unfall erfahren?
Helmut Gruber: Ich weiß seit Samstag Bescheid und habe sie sofort am Handy angerufen. Die Kriminalpolizei hat abgehoben und mir alle Details über den Unfall erzählt. Ich fühle mit ihrer Familie mit.
ÖSTERREICH: Sie sind Entdecker und enger Freund von Ena Kadic. Was ist Ihr Eindruck: Wie war Ihr Befinden zuletzt?
Gruber: Sie hat sich Ende 2014 nach dem Jahr als Miss Austria komplett aus der Missen-Szene zurückgezogen. Es war für sie ein schönes, aber gleichzeitig auch anstrengendes Jahr. Ena arbeitet jetzt wieder vier Tage die Woche in einem Modegeschäft in Innsbruck. Das macht ihr viel Spaß. In ihrer Freizeit hat sie schon immer viel Sport getrieben. Wir waren miteinander befreundet, in Innsbruck sehr oft essen, und sie sagte mir zuletzt, es gehe ihr gut.
ÖSTERREICH: Aufgrund der Nähe zur Sillschlucht wird in Innsbruck auch über Selbstmord spekuliert. Was sagen Sie dazu?
Gruber: Von meiner Seite schließe ich das komplett aus. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.