Saturday Night Fever machte sie berühmt. Die andere Seite von Tara Tabitha.
Tippt man "Tara" auf Youtube ein, liefert das Videoportal eine lange Liste an Ergebnissen über die schrille Quotenqueen von ATV. Seit der Teenager vor etwas mehr als einem Jahr in der Reality-Soap "Saturday Night Fever" debütierte, hat sich ihr Leben schlagartig verändert. Aus der Gelegenheits-Jobberin ist eine Medienberühmtheit geworden, die genau weiß, was sie will: das beste aus ihrem ruinierten Ruf machen.
"Du bist eine ATV-Hure", ein sogenannter Fun-Diss auf Youtube, wurde schon über 50.000 mal geklickt, dicht gefolgt von "Tara wird angekotzt". "Negative Werbung ist die beste Werbung. Diejenigen, die sich am meisten aufregen, sind die Dummen, weil sie alles so ernst nehmen", glaubt Tara.
Geliebt und gehasst
Gleichzeitig bewundert, beschimpft und belächelt zu werden, ist nicht immer einfach, aber das nimmt Tara gerne in Kauf. Nach 20 abgedrehten Folgen Saturday Night Fever wirkt die 18-Jährige wie ein aufgeklärter Profi. Auf ihrer Facebook-Seite dürfen sich alle Lovers und Haters der brünetten Schönheit mit Kommentaren austoben. "Das gehört zum Geschäft, mich stört das nicht".
Tara Tabitha ist so mysteriös, wie ihr zweiter Vorname. Bevor sie mit 14 Jahren nach Wien übersiedelte, wuchs sie auf einem Bauernhof in der Gegend von Hollabrunn auf. Ihr Vater ist iranischer Herkunft und die Mutter deutschstämmig. Sie hat auch einen Bruder. "In meiner Kindheit war ich extrem schüchtern. Bis ich fünfzehn war, traute ich mich nicht mit Jungs zu reden"
Erste Anlaufstelle in Wien war die Oma. Danach bezog sie eine kleine Wohnung für 250 Euro Miete. Tara wollte immer schon weg vom Land, immer schon nach Wien. Sie jobbte in der Backabteilung vom Merkur im 11. Bezirk und als Schalverkäuferin in der Lugner City. Als sie beschloss, sich auf der Homepage von ATV für die Sendung zu bewerben, war sie kein schüchternes Mädchen mehr.
Der Staffelstart von Saturday Night Fever Anfang Oktober bescherte dem Privatsender top Einschaltquoten. Tara lässt sich vor laufender Kamera ihre berühmten "Babys" auf Porntopf-Größe D umoperieren. Zum ersten mal sieht man die junge Frau in einer Weise, die dem Klischee der ewig toughen, extrem vulgären und bemüht aufreizenden Tara widerspricht. Die Bilder von ihr auf dem Operationstisch schockieren selbst Tara, aber was zählt ist das Ergebnis. Mit ihren neuen Brüsten ist sie äußerst zufrieden. Sie würde sich gerne vom Playboy fotografieren lassen.
society24: Wie hat deine Familie reagiert, als sie Dich zum ersten Mal im Fernsehen gesehen hat?
Tara: Begeistert waren sie nicht. Aber alle sind immer hinter mir gestanden. Meine Oma hat geweint, als sie mich zum ersten Mal im Fernsehen sah. Jetzt nimmt sie jede Folge auf und ist ein richtiger Fan geworden. Meine ganze Familie steht zu mir und liebt mich.
society24: Der erste Dreh mit ATV war im Juli 2010. Da warst Du erst siebzehn und wurdest im Beathe Uhse Shop gefilmt. Legendär dein Ausspruch: "Ich weiß schon, dass ich mich anzieh wie eine Hure".
Tara: Ich habe das gar nicht so mitbekommen. Als es Monate später im Fernsehen gezeigt wurde, war es mir urpeinlich. Ich hab mich gar nicht aus dem Haus getraut. Aber nach dem Motto, ist erst der Ruf ruiniert - ist eh schon wurscht, hab ich beschlossen, das Beste daraus zu machen. Dass sie meine Brüste gefilmt haben war aber nicht ok. Heute bin ich selbstbestimmter.
society24: Was bringt Dir die Popularität? Geht es nur darum aufzufallen, oder zahlt es sich auch finanziell aus?
Tara: Über meinen Vertrag mit ATV darf ich nicht sprechen. Fest steht, dass ich auch bei der nächsten Staffel dabei bin. Zwei Drehs haben wir schon gemacht. Ich verdiene mein Geld mit Promo-Auftritten, Disco-Besuchen und Moderationen. Modeln tue ich momentan nur hobbymäßig. Photom ist ein Fotograf, mit dem ich sehr gerne arbeite. Ich habe auch eine Rolle im neuen Moneyboy-Video, ein weiteres Projekt ist Viva Proleta.
society24: Wie reagieren die Menschen, wenn sie dir auf der Straße begegnen?
Tara: Es ist zeitweise unangenehm. Ich werde manchmal angepöbelt, wurde auch schon gestoßen. Die meisten Begegnungen mit Fans sind aber positiv. Leider gibt es auch Typen, die rufen, zeig her deine Babys. Früher hab ich es ignoriert, aber jetzt wehre ich mich. Meine Lieblingsszene bei SNF: als ich dem Robert eine rein gehaut habe. Ich lass mich nicht mehr verarschen.
society24: Dir wird ein Tächtel-Mächtel mit Stefan von "Popstars - Mission Österreich" nachgesagt. Wie stellst Du Dir deinen Traummann vor?
Tara: Größer als 180, bis circa 190, Haarfarbe egal. Kein Schönling, kein Bodybuilder, normal. Er soll Job und Wohnung haben, fest im Leben stehen und zwischen 23 und 25 Jahre alt sein. Auf reiche, alte Knacker steh ich nicht, außer sie sind prominent. Geld ist nicht das wichtigste. Er soll ehrlich, zuvorkommend, ein Gentleman sein und Kinder mögen. Ich will zwei Kinder. Und er muss Tiere mögen. Ich bin ja schließlich auf einem Bauernhof aufgewachsen.
society24: Möchtest Du einmal heiraten?
Tara: Ich möchte zwischen 22 und 24 heiraten. Kochen ja, Putzen nein. (lacht) Kinder aufziehen bedeutet auch viel Arbeit. Ich wünsch mir eine schöne Hochzeit in weiß. Paare geben heutzutage viel zu früh ihre Beziehungen auf. Ich glaube an die Liebe fürs Leben. Treue ist dann selbstverständlich für mich.
Interview. Keywan Rezaei