Backstage EURO

Tatjana Batinic liebt den Polen-Star

16.06.2012


 Ex-Miss Tatjana Batinic über ihr Leben als Spielerfrau von Sebastian Boenisch.

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© Tatjana Batinic / Getty Images
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Warum fiebert Ex-Miss-Austria Tatjana Batinic ausgerechnet im einem Polen-Trikot auf der Tribüne im Warschauer Stadion mit?

Ganz einfach: Die Liebe ist schuld. Seit 2009 ist die 26-jährige Ex-Miss mit dem Polen-Star Sebastian Boenisch (Noch-Klubkollege von Marko Arnautovic bei Werder Bremen) liiert. Seit dem Vorjahr sind die beiden sogar verlobt. „Sie ist meine Traumfrau“, schwärmt Boenisch (25). Aber Hochzeit ist derzeit kein Thema. Denn jetzt steht die EURO im Mittelpunkt. Sie hält ihrem Herzblatt die Daumen, feuert das polnische Team bei jedem Match an, spielt Mental-Coach für den linken Verteidiger. „Wenn man einen Fußballer liebt, dann muss man diesen Sport auch mitleben. Anders geht es nicht“, so Batinic.



Tolle EURO
Die Wartezeit zwischen den Matches verbringt Batinic mit Sightseeing in Polen. „Und ich genieße die euphorische Stimmung in Polen. Man spürt, wie stolz das Volk ist, Veranstaltungsland zu sein.“ Die große Überraschung der EURO. In den Stadien sind auch viele Frauen unter den Fans. „Das macht die Stimmung sehr angenehm. Es sind richtige Feste. Wahrscheinlich kommen die Frauen auch wegen der vielen knackigen Stars am grünen Rasen.“


Sexy Mario Gomez
Und wer ist für die Ex-Miss der heißeste Kicker bei der EURO? „Nach meinem Sebastian gefällt mir Mario Gomez am besten. Er ist ein toller Typ, hat einen super Körper“, schwärmt Batinic.



Batinic: "Nach jedem Match dürfen wir ins Spieler-Hotel"

ÖSTERREICH: Frau Batinic, Sie begleiten als Lebensgefährtin von Polen-Star Sebastian Boenisch die EURO. Wie erleben Sie die Europameisterschaft als Spielerfrau?
Tatjana Batinic: Ich mag den Ausdruck „Spielerfrau“ eigentlich nicht. Er klingt abwertend und impliziert, dass die Frauen außer Shoppen und Geldausgeben nichts machen. Aber viele von uns, so wie ich auch, haben ihren eigenen Job. Wir versuchen unsere Männer, so gut es geht, zu unterstützen. Denn so oft bekommt man nicht die Möglichkeit, eine EURO im eigenen Land zu spielen.

ÖSTERREICH: Wie ist die Stimmung in Polen. Besser als vor vier Jahren in Österreich?
Batinic: Die Stimmung ist ein Hammer. Man spürt, wie stolz Polen ist, Veranstalterland zu sein. Überall, wo man hingeht, regiert der Fußball, sogar auf den Speisekarten ist alles auf die EURO abgestimmt. Gestern war ich auf der Fanmeile in Warschau. Sie wirkt größer als jene in Wien, aber dafür war unsere Fanmeile besser organisiert.

ÖSTERREICH: Welche Vorteile genießt man als Frau eines Nationalspielers?
Batinic: Dass man immer die besten Plätze im Stadion bekommt (lacht). Und die Stimmung bei den Matches ist natürlich unglaublich. Auch die Stadien sind wunderschön, ich war schon lange nicht mehr in so großen Stadien. Aber es gibt auch Schattenseiten. So wurde ich auch schon von Paparazzi verfolgt. Keine Ahnung, wie mich die aufgespürt haben. Aber am nächsten Tag waren dann Fotos in den Zeitungen, wie ich shoppe und ins Hotel gehe.

ÖSTERREICH: Wann dürfen Sie Ihren Lebensgefährten besuchen?
Batinic: Jedes Team hat da seine eigenen Regeln. Beim polnischen Team dürfen wir nach jedem Match ins Hotel zu den Männern. Da gibt es dann ein gemeinsames Abendessen, dann übernachten wir bei den Männern. Am nächsten Tag zu Mittag müssen wir das Hotel wieder verlassen.

ÖSTERREICH: Und wie verbringen Sie den Abend?
Batinic: Sebastian und ich schauen uns nochmals gemeinsam das Match an. Da kann Sebastian all seine Emotionen loswerden, die sich während des Spieles aufgestaut haben.

ÖSTERREICH: Welche Rollen spielen Sie da? Üben Sie auch Kritik oder sind Sie nur eine gute Zuhörerin?
Batinic: Ich bin bei jedem Match nur heilfroh, wenn Sebastian keine Verletzung abbekommt. Meine Rolle ist die der guten Zuhörerin. Kritik brauche ich keine anbringen, denn Sebastian analysiert auch seine Leistung genau, wenn wir uns das Match nochmals anschauen. Aber es ist für ihn mental wichtig, wenn er über die Dynamik im Team sprechen kann. Es gibt ja auch Dinge oder manchmal kleine Konflikte, die man nicht in der Mannschaft ausdiskutieren kann.

ÖSTERREICH: Und wie waren Sie mit der Leistung der Polen gegen Russland und gegen Griechenland zufrieden?
Batinic: Die Anspannung gegen Griechenland war beim polnischen Team enorm hoch. Das Eröffnungsmatch im eigenen Land ist etwas Besonderes. Sebastian konnte es nach einem Monat Vorbereitung gar nicht mehr erwarten, aufs Spielfeld zu laufen. Aber ich spürte auch die Anspannung der Mannschaft, dass sie den Polen unbedingt einen Sieg schenken wollten. Leider wurde es nur ein 1:1. Da war die Enttäuschung groß, weil drei Punkte gegen die Griechen sehr wichtig für den Aufstieg ins Viertelfinale gewesen wären. Das Unentschieden gegen Russland hingegen war eine große Erleichterung. Denn das Team hat sich nicht gedacht, dass sie gegen die starken Russen, die auch zu den Favoriten zählen, einen Ausgleich schaffen.

ÖSTERREICH: Wie ist die Stimmung unter den Frauen? Gibt es auch Zickenkriege wie bei den Frauen der deutschen Teamspieler?
Batinic: Bei den Polen läuft das anders ab. Das deutsche Team fliegt ihre Familien mit einer eigenen Maschine zu den Matches. Ich organisiere mir die Anreise ganz alleine. Zum nächsten Match fahre ich mit dem Zug. Aber natürlich gibt es auch einige unter den Polinnen, die sich gerne in Szene setzen. Einen Superstar wie Lena Gercke bei den Deutschen gibt es nicht. Aber Sebastian und ich wollen auch nicht, dass wir zum Glamourpaar werden. Das erhöht für Sebastian nur den Druck am Spielfeld. Wenn es einmal nicht gut läuft, dann ist die Kritik der Medien bei solchen Paaren gleich viel schärfer.

ÖSTERREICH: Wie verbringen Sie die Zeit, wenn die Spieler im Hotel kaserniert sind?
Batinic: Ich nütze die Zeit, um Sightseeing in Polen zu machen. Wenn Sebastian einen freien Vormittag bekommt, treffen wir uns und gehen auf einen Kaffee. Dann heißt es wieder warten auf das nächste Match.

ÖSTERREICH: Sie sind Model und Ex-Miss. Wie schwer war es, in die Welt des Fußballs einzutauchen?
Batinic: Ich habe es gelernt, Fußball zu mögen. Wenn man einen Fußballspieler liebt, dann muss man diesen Sport auch leben. Bevor ich Sebastian kennenlernte, wusste ich, dass es Spieler wie Ronaldo, Messi und Beckham gibt. Aber das war es auch schon. Jetzt bin ich schon ein echter Profi, kenne die wichtigsten Spieler und alle wichtigen Regeln.

Interview: Ida Metzger

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