Als der Trauerzug mit dem Sarg von Richard Lugner an der Wiener Staatsoper vorbei fuhr, wehte keine schwarze Flagge - das sorgte schon vorab für Empörung.
Einen Tag vor dem Begräbnis von Richard Lugner hatte der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ), der dem Baumeister freundschaftlich verbunden war und am Samstag eine Rede hielt, Kritik an der Wiener Staatsoper geübt, da sie am Samstag keine Schwarze Flagge für den Verstorbenen hissen wird. "Das ist ein kleiner Schatten", sagte Hofer.
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Staatsoper: Flagge nur für Ehrenmitglieder
Seitens der Staatsoper verwies man hingegen darauf, dass dies nur für verstorbene Künstler des Hauses sowie Ehrenmitglieder vorgesehen ist. "Das ist ja kein Verfassungsgesetz, das ist schon ein bisschen schade", meinte hingegen der Dritte Nationalratspräsident.
Trotz der Kritik blieb das erste Haus am Ring, in dem Richard Lugner unzählige, glamouröse und auch skurrile Auftritte auf den Wiener Opernbällen absolvierte, bei seiner Entscheidung. Es wehte keine schwarze Flagge. Nur einige Touristen und Schaulustige fotografierten den Trauerwagen, als er am Ring an der Oper vorbeifuhr.
Mitarbeiter waren für Beflaggung
Wie oe24 aus dem Kreis der Familie Lugner erfuhr, wären die Mitarbeiter der Staatsoper durchaus für eine Beflaggung gewesen. Aber die Direktion - also Operndirektor Bogdan Roscic - entschied dagegen. Das sorgte bei vielen Trauergästen für Kopfschütteln. "Eine Ausnahme hätte man für Richard Lugner machen können - er war ja auch eine außergewöhnliche Persönlichkeit", so ein Gast empört. Mit seinen internationalen Stargästen habe er auch die Oper weltweit berühmter gemacht.