Eklat um Künstler-Aufstand
Wer steckt hinter der Corona-Aktion "Alles dicht machen"?
24.04.202153 Schauspieler sorgen in Österreich und Deutschland mit Netz-Aktion #allesdichtmachen für einen Megawirbel.
Wien/Berlin. Es sind zahlreiche Größen der deutschsprachigen Schauspielszene, die sich am Donnerstag via Twitter und YouTube mit überspitzt-ironischen Statements gegen die Coronapolitik in Deutschland und Österreich zu Wort gemeldet haben. Neben Jan Josef Liefers oder Meret Becker sind auch heimische Vertreter wie Manuel Rubey, Nicholas Ofczarek oder Nina Proll dabei. Für die koordinierte Aktion gab es Zuspruch, aber auch viel Kritik.
Es sollte Satire sein, nur die rechte Szene und Corona-Leugner klatschen: Mit bitterbösem Sarkasmus „loben“ Austrostars wie „Vorstadtweib“ Nina Proll, Ex-„Jedermann“ Nicholas Ofczarek, Kabarettist Roland Düringer oder Schauspieler Manuel Rubey („Falco“) in Videoclips die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie: „Das Leben kann tödlich sein, bleiben Sie für immer zu Hause“, stichelt etwa Nina Proll. Schauspieler Manuel Ruby meint: „Niemand braucht Kunst. Lasset uns gemeinsam zu Hause bleiben, Lockdown für immer.“
Wer hinter der Aktion steckt
Hinter der Aktion soll die Firma "Wunder am Werk" und ihr Geschäftsführer Bernd K. Wunder stehen, wie im Impressum der Aktion steht. Allerdings sagte Wunder gegenüber "Tagesspiegel", dass es keinen Drahtzieher gebe und er lediglich einer von vielen Beteiligten sei. Er habe aus rechtlichen Gründen im Impressum stehen müssen. "Wir sind eine Gruppe von Filmschaffenden, die sich über Monate hinweg ausgetauscht hat", sagte Wunder gegenüber "Tagesspiegel".
Die Idee sei "organisch" entstanden, so Wunder. Man habe beschlossen "Kunst zu machen, um zu zeigen, dass es uns gibt und dass wir auch kritisch sein dürfen“. Dafür habe man „bewusst die Stilmittel der Übertreibung, der Satire, der Ironie und der Zuspitzung gewählt".
Die Gruppe sei nicht gegen Corona-Maßnahmen, sagte Wunder, und habe "nicht pietätlos gegenüber Corona-Erkrankten" sein wollen. Man habe lediglich eine ergebnisoffene Diskussion über ihre Angemessenheit anregen wollen.
Schauspieler Volker Bruch, Jan Josef Liefers und der Drehbuchautor und Regisseur Dietrich Brüggemann zählen laut NDR-Medienmagazin "Zapp2 zu den Initiatoren.