TV-Talk

Ottfried Fischer: "Mein Leben mit Parkinson"

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Bei „Beckmann“ sprach der Bullen-Star offen über seine Krankheit : "Ich will nicht den Jammernden geben und weigere mich, depressiv zu sein."

"Ich habe durch die Krankheit festgestellt, dass ich ein sehr lebensbejahender Mensch geworden bin, der sich über das freut, was er erreicht hat“, stellte Ottfried Fischer (55) bereits im aktuellen Interview mit ÖSTERREICH klar, dass er wegen seiner Parkinson-Erkrankung, mit der er Anfang 2008 an die Öffentlichkeit ging, kein Selbstmitleid kennt. „Als ich von meiner Krankheit erfahren habe, gab es zwei Möglichkeiten: Aufhören oder weitermachen. Ich entschied mich fürs Weitermachen.“

Dienstagabend – nachdem er als Bulle von Tölz auf ORF 1 mit Ruth Drexel Comeback feierte – sprach er in Reinhold Beckmanns ARD-Talkshow offen wie nie über sein Leben mit der Krankheit:

„Keine Depression!“
Es ist der erste Auftritt in einer TV-Talkshow seit drei Jahren. Ottfried Fischer wirkt gesund und freundlich. „Wie haben Sie von der Krankheit erfahren“, fragt Beckhann. Fischer: „Ich les’ ein Merkblatt, woran man Parkinson früh erkennen kann. Und ich denk’: Scheiße, das habe ich ja. Dass man das Schlüsselloch nicht mehr findet, dass man nicht mehr so gerne unter Leute geht, dass man weniger spricht und das Zittern anfängt. Da habe ich mir gedacht, das sieht ja nicht gut aus. Dann habe ich das zwei Jahre verdrängt, und dann bin ich zum Arzt gegangen.“

Sein erster Gedanke: „Dass ich mal wieder recht gehabt hab’. Ich habe eigentlich relativ locker reagiert, weil ich nicht den Jammernden geben wollte. Ich weigere mich, depressiv zu sein und zu grübeln. Die Parkinson nehme ich hin und sag, wenn mich einer fragt, wie es geht: ‚Könnt schlechter gehen.'“

„Krankheit im Griff“
Trotz der Schüttellähmung steht Fischer vor der Kamera und ist mit seinem neuen Kabarett auf Tour. „Ich merke ein leichtes Fortschreiten der Krankheit“, so der Pfundskerl zu Beckmann. „Aber im Großen und Ganzen habe ich es medikamentös ganz gut im Griff.“ Über 100 Drehtage wie früher schafft er nicht mehr. „Ich arbeite bei Weitem nicht mehr so viel. Ich spiele 15-mal im Monat, das sind 90 Minuten. Die Bühne ist mein Elixier.“

Fischers Fazit, ein Jahr nach seinem Outing: „Es hätte ja sein können, dass mich alle entlassen. Ich bin aber auf sehr viel Wohlwollen gestoßen, und ich war richtig froh, wo ich es draußen hatte. Ich kann jetzt einen Homosexuellen verstehen, der es geschafft hat zuzugeben, dass er homosexuell ist.“

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