Das Interview
Otti Fischers Ex Zadrazil - "Ehe war ein Irrtum ... "
30.08.2007
Michaela Zadrazil und ihr frisch geschiedener Ex-Ehemann über den Neubeginn, Prostitution und dem Scheitern ihrer Ehe.
Das nette Pärchen, das in trauter Zweisamkeit beim Gschirnwirt in Eugendorf sitzt und steirischen Backhendlsalat isst, ist wohl das schrillste Couple der Saison. Sechs Wochen nach dem Kennenlernen haben sie im Mai unter großem Mediengetöse geheiratet, drei Monate danach folgte die Scheidung. Und jetzt? Eine Woche nach dem bitteren Ende haben sich die beiden wieder versöhnt! In einem Exklusiv-Interview mit ÖSTERREICH sprechen Michaela (38) und Peter (40) Treichl über ihre Scheidung und den Neustart.
ÖSTERREICH: Hochzeit, Scheidung, Wiedervereinigung – und das
alles fast im Stundentakt. Wen führen Sie an der Nase herum?
Michaela:
Wir haben ein Kapitel hinter uns gebracht und ein neues angefangen.
Verstehen muss das niemand. Peter: Ich habe versucht, meine Gefühle
auszuschalten. Aber als wir nach der Scheidung miteinander essen gegangen
sind, war das schon so etwas wie ein Neubeginn. Andere, die sich scheiden
lassen, wissen auch, dass das nicht der richtige Weg ist. Und trotzdem
machen sie es.
ÖSTERREICH: Die ganze Inszenierung sieht nach einem PR-Gag aus.
Michaela:
Wir haben das nicht an die Öffentlichkeit getragen.
Peter:
Bis zu unserer Scheidung haben wir sehr zurückgezogen gelebt. Ich habe auch
nichts davon, in der Öffentlichkeit zu stehen. Im Gegenteil. Es schadet dem
Geschäft.
ÖSTERREICH: Warum haben Sie sich denn nun eigentlich scheiden
lassen? Es heißt, Sie hätten noch immer eine Beziehung mit Ihrer Ex-Freundin?
Peter:
Das ist ein absoluter Blödsinn. Jeannette ist eine Bekannte. Wir haben uns
schon lange und in Freundschaft getrennt. Sie hat für die Agentur
gearbeitet. Und dass man sich in Salzburg mal zufällig trifft, ist ja auch
nichts Schlimmes.
Michaela: Bei mir ist das Vertrauen schon sehr
angeknackst. Ich bin ein sehr treuer Mensch. Ich möchte gerne meinem Mann
die Augen öffnen, damit er merkt, was im Leben wirklich wichtig ist.
ÖSTERREICH: Und was ist wichtig?
Peter: Die
Selbstliebe. Mit sich selbst im Reinen sein. Wenn man sich selbst liebt,
dann tut man sich in einer Beziehung leichter.
ÖSTERREICH: Das heißt?
Peter: Wenn man sich
selbst liebt, dann ist die Liebe eine Draufgabe. Michaela: Du hast von
Anfang an gewusst, dass ich Probleme habe mit der Selbstliebe!
Peter: Das
Schlimmste ist, wenn man sein eigenes Glück vom Partner abhängig macht.
ÖSTERREICH: Gemeinsame Lebensziele wären doch ein Beginn?
Michaela:
Ich möchte mein Leben auf die Reihe bekommen und endlich arbeiten.
ÖSTERREICH: Das hätten Sie doch schon längst machen können. Sie
wollten bei Ihrem Mann einsteigen?
Peter: Aus zeitlichen Gründen
hat sich das nicht ergeben.
Michaela: Ich wollte das alles
genießen ... (denkt nach) ... ich wollte meine Liebe genießen.
Peter:
Ich wollte, dass sie arbeitet.
Michaela: Jetzt sag aber die
Wahrheit!
Peter: Du konntest dich nicht entscheiden. Ursprünglich
hättest du für meine Partnervermittlung von Wien aus arbeiten sollen.
Michaela:
Das ist bis jetzt nicht zustande gekommen. Ab Mitte September werde ich für
die Firma arbeiten. Du hast mich damals gefragt, ob ich es mir vorstellen
könnte, auch zu Hause zu bleiben. Das wollte ich nicht, weil ich etwas
brauche, was mich ausfüllt.
Peter: Wenn ich frage, ob du
dir vorstellen kannst, daheim zu bleiben, heißt das nicht, dass du das
machen sollst. Ich bin nicht der Typ, der Tag und Nacht mit jemandem
zusammenpicken muss. Ursprünglich sollte Michaela von Wien aus arbeiten.
Michaela:
Für mich ist eine Heirat etwas anderes. Ich heirate doch nicht, dass
einer da ist und der andere dort. Das ist deine Einstellung! Ich wollte
Kontinuität. Ich wollte ein harmonisches Eheleben führen und einen
gemeinsamen Wohnsitz haben. Jetzt ist es halt anders. Ich will auch nicht
rund um die Uhr zusammenpicken, habe aber generell eine andere Vorstellung
von der Ehe als der Peter.
ÖSTERREICH: Waren die unterschiedlichen Vorstellungen der
Scheidungsgrund?
Michaela: Das war eines der Themen. Wir geben
unserer Liebe noch eine Chance. Ich hoffe bei dir, Peter, ist die Liebe auch
noch da.
Peter: Du bist meine große Liebe. Sonst würde ich nicht
da sitzen.
ÖSTERREICH: Sie sollen in Geldnöten stecken und gar kein
Millionär sein?
Peter: Ich habe nie gesagt, dass ich
Millionär bin. Im Gegenteil. Ich habe immer wieder gebeten, das
richtigzustellen. Es geht niemanden etwas an, was ich habe und was ich nicht
habe. Ich distanziere mich auch von der Rotlichtbranche. Ich habe nichts mit
Prostitution am Hut. In keiner Art und Weise. Eine Partnervermittlung hat
damit nichts zu tun.
ÖSTERREICH: Glauben Sie an die Ehe?
Michaela:
Natürlich.
Peter: Für mich war es eine große Erfahrung. Ich
bereue nichts.
Michaela: Ich auch nicht.
Peter: Wir
haben uns von der Last des Ehelebens befreit und können jetzt ungezwungen
und locker in die Zukunft schauen.
Michaela: Wir haben uns zu
viel Druck gemacht. Wir wollen es in Zukunft besser machen.
Peter:
Wir führen jetzt eben eine Partnerschaft, in der man sich nicht täglich
sieht.