Die französische Sängerin kennt die Präsidentengattin zwar nicht persönlich, ihre Meinung steht aber wohl trotzdem fest.
"Nicht viel überlegen, einfach singen" - unter diesem Motto hat die französische Sängerin Patricia Kaas (41) ihr neues Album "Kabaret" aufgenommen. "Es geht um den Tango von Buenos Aires, den Jazz von Saint Germain und das damalige Kabarett in Berlin", sagte Kaas ("Mademoiselle chante le blues") der Deutschen Presse-Agentur dpa in Moskau. Die Einspielung, die sie im Frühjahr in Deutschland vorstellt, sei eine Hommage an die 1930er Jahre. "Auf der Bühne präsentiere ich die Lieder mit klassischer und mit zeitgenössischer Choreographie. Aber keine Angst, das ist keine Avantgarde-Show."
Bruni liebt die Macht
Verständnis hat Kaas für ihre Kollegin
Carla Bruni, die trotz der Heirat mit dem französischen Präsidenten Nicolas
Sarkozy ihre Musikkarriere fortsetzt. "Alles aufgeben, nur weil man ein
Staatsoberhaupt heiratet? Das würde mir auch nicht gefallen", sagte Kaas
während einer Tournee in Russland. "Warum soll man als Präsidentengattin
nicht singen? Ich bin da offen und mag ihre raue Stimme." Sie kenne Bruni
nicht persönlich, sagte Kaas. "Aber trotz aller Schüchternheit weiß sie, was
sie will. Sie liebt die Macht", sagte die im lothringischen Forbach geborene
Sängerin.
Für heutige Gala-Auftritte wie auf dem Gelände des Moskauer Kreml seien ihre frühen Konzerte in lothringischen Bierzelten eine gute Schule gewesen, erzählte Kaas, die an diesem Freitag 42 Jahre alt wird. "Dort habe ich das Selbstvertrauen bekommen." Dass sie sich oft zu sehr selbst unter Erfolgsdruck setzt, habe sie wohl von ihrer resoluten deutschen Mutter geerbt, sagte die in Paris lebende Sängerin. "Aber wenn man wie ich mit sechs Geschwistern im Grenzgebiet aufwächst, der Vater ein einfacher französischer Bergarbeiter, entwickelt man starken Willen, etwas zu erreichen." Sie habe aber mittlerweile gelernt, dass sie "auch mal müde sein darf".