Einen Tag früher als angekündigt hat er seiner Freundin nach 25 gemeinsamen Jahren in aller Stille das Ja-Wort gegeben.
Die Südtiroler Bergsteigerlegende Reinhold Messner hat die Medien in Bezug auf seine Hochzeit ausgetrickst. Obwohl die standesamtliche Trauung mit seiner Langzeit-Lebensgefährtin Sabine Stehle für Samstag angekündigt gewesen war, schritt das Paar bereits am Freitagnachmittag vor den Standesbeamten, um im engsten, privaten Kreis den Bund fürs Leben zu schließen.
"Sichtlich bewegt"
Der Bürgermeister der Gemeinde
Kastellbell-Tschars hat das Paar vermählt. Es sei eine schlichte und
nüchterne Zeremonie gewesen, so der Bürgermeister: "Das Ehepaar Messner war
sichtlich bewegt", schilderte er. Weitere Anfragen der Presse wurden schon
im Vorfeld kategorisch abgelehnt. Das Brautpaar wolle im privaten Kreis und
ohne Berichterstattung heiraten, hatte es aus Messners Büro in Südtirol
geheißen.
"Nach einem Vierteljahrhundert"
"Es ist eine
Entscheidung, die unsere Ehe offiziell regelt", hatte Messner zur Hochzeit
erklärt. Er sei "sehr glücklich darüber". Sabine Stehle habe seine Anträge
früher immer abgelehnt. "Als ich schon resigniert hatte, war sie dann die
treibende Kraft. Sie meinte, wegen unserer drei Kinder, die plötzlich auch
drängten, könnten wir nach einem Vierteljahrhundert unsere Partnerschaft
legalisieren."
Messner war bereits von 1972 bis 1977 verheiratet und hat eine Tochter aus einer nicht ehelichen Beziehung. Seit etwa 25 Jahren lebt er mit der Wiener Textildesignerin Stehle zusammen, mit der er weitere drei Kinder hat. Die Familie lebt auf Schloss Juval im Vinschgau und in Meran.
Der Extrembergsteiger bestieg als erster Mensch und ohne Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff alle vierzehn Achttausender der Erde. Neue Aufgaben fand Messner nach der Jahrhundertwende im sozialen Bereich. So gründete er die Messner Mountain Foundation, die sich um notleidende Bergregionen weltweit kümmert.