Heute wäre sie 85

Romy Schneider: Ihre letzten Geheimnisse

23.09.2023

Am 23. September 2023 wäre Sissi-Star Romy Schneider 85 Jahre alt geworden. Ihr Leben, ihre Lieben und ihr Leid – das ist ihr Vermächtnis.

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Romy Schneider, eine Ikone des deutschen und französischen Films, ist unvergessen. Ihre Karriere hat Generationen beeindruckt. Dabei war ihr Leben auch geprägt von großer Tragik, Leid und Enttäuschungen. So sagte sie selbst einst: "Im Film kann ich alles, im wahren Leben nichts."

Geboren als Rosemarie Magdalena Albach im Jahr 1938, hatte Schneider von Kindheit an eine enge Verbindung zur Filmwelt. Ihr Vater, Wolf Albach-Retty, und ihre Mutter, Magda Schneider, waren beide bekannte Schauspieler. 1941 folgte die Scheidung, Romy kam ins Internat und damit die Einsamkeit.

Erste Rolle durch Zufall

Trotz des familiären Hintergrunds war ihr Weg zur Schauspielerei nicht vorgezeichnet. Zum Film kam sie eher zufällig: Als 1953 ihr Mutter den Streifen "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" drehte, war die Rolle der Tochter noch nicht besetzt. Da schlug jemand vor, Magda Schneiders eigene Tochter könnte das doch übernehmen. Gesagt, getan. Romy konnte dem Internat enfliehen und widmete sich fortan der Schauspielerei.

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Sissi-Image wurde zum Albtraum

Breite Bekanntheit erlangte Schneider dann in den 1950ern mit der Rolle der Kaiserin Elisabeth von Österreich in den „Sissi“-Filmen – ihrer Paraderolle. Sie wurde zu einem Star in der deutschen Filmindustrie. Doch das zuckersüße Image klebte an ihr: "Die Rolle verfolgt mich wie ein Gespenst aus einem Albtraum." Sie strebte nach mehr und zog nach Frankreich, um sich als ernsthafte Schauspielerin zu etablieren.

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Beziehungen hielten nicht lang

In Frankreich konnte Schneider sich von ihrem Image als „Sissi“ lösen und vielfältige Rollen übernehmen. Sie spielte in zahlreichen renommierten Filmen mit und arbeitete mit bekannten Regisseuren und Schauspielern zusammen.

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In ihrem Privatleben hatte Schneider Beziehungen zu mehreren Männern, darunter Alain Delon, mit dem sie eine intensive, aber stürmische Beziehung hatte. Fünf Jahre hielt das Glück, doch Delon blieb ihr nicht treu. Trotz des Endes ihrer Beziehung blieben sie freundschaftlich verbunden.

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1966 heiratete sie den Regisseur Harry Meyen, 1968 brachte sie den gemeinsamen Sohn David zur Welt. Doch auch dieses Glück war nicht von Dauer: Meyen war eifersüchtig auf ihren Erfolg, es wurde nur mehr gestritten. So folgte 1975 die Scheidung.

Noch im selben Jahr heiratete Romy zum zweiten Mal: ihren Privatsekretär Daniel Biasini. Zwei Jahre später bekamen sie eine Tochter, Sarah. Doch auch Daniel war untreu.

Eine Tragödie jagt die nächste

Schneider viel Leid in ihrem Leben. 1979 der Schock: Ihr Ex-Mann Harry Meyen beging Selbstmord. Romy wurde selbst krank, eine Niere musste ihr entfernt werden. Wenige Jahre später folgte die wohl schlimmste Tragödie. Ihr Sohn David starb 1981, als er beim Überklettern eines Zauns von Stahlspitzen durchbohrt wurde.

Die Schauspielerin war am Boden, stürzte sich in Alkohol und Tabletten und kämpfte fortan selbst mit Gesundheitsproblemen und Depressionen. Ihr Leben war von zahlreichen Höhen und Tiefen gezeichnet, und ihr früher Tod mit nur 43 Jahren im Jahr 1982 hinterließ eine Lücke in der Filmwelt.

Ihr letzter Partner Laurent Pétin fand sie tot in ihrer Pariser Wohnung. Die offizielle Todesursache lautete Herzversagen, von Schlaftabletten war die Rede. Doch war wohl auch ihr Herz aufgrund der vielen Verluste gebrochen.

Romys Vermächtnis lebt weiter

Romy Schneider bleibt eine unvergessene Ikone, deren Talent und Leidenschaft die Menschen noch immer faszinieren. Ihr Beitrag zur Filmkunst und ihr unermüdlicher Kampf gegen persönliche Dämonen inspirieren und bewegen weiterhin Generationen von Filmfans und Schauspielern.

Ihr Lebensweg, von den Anfängen in der deutschen Filmindustrie bis zu den Erfolgen in Frankreich, zeigt die Vielfalt und Tiefe ihres Schaffens. Auch wenn ihr Leben von persönlichen Tragödien überschattet war, lebt Romy Schneider durch ihre Filme und ihre unvergleichliche Präsenz auf der Leinwand weiter.

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