Mental-Health-Lüge?

Ärger um Prinz Harrys Millionen-Vertrag bei US-Unternehmen

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Seit 2021 ist Prinz Harryfür das US-Unternehmen BetterUp tätig. Seine Aufgabe: die Förderung geistiger Fitness und das Vorantreiben der sozialen Mission des Start-ups. Doch hinter den Kulissen scheint es bei der Mental-Coaching-App deutlich weniger rosig zuzugehen, als man vermuten mag.

"BetterUp" bietet Coaching-Dienste an, die auf künstlicher Intelligenz basieren und persönliche Entwicklung sowie berufliches Wohlbefinden fördern sollen. Harry selbst lobte das Programm mehrfach, berichtete von seinem eigenen "großartigen Mentaltrainer“ und sprach von der "unschätzbaren“ Bedeutung geistiger Fitness für das persönliche Wachstum. Zuletzt trat er bei Veranstaltungen auf, um über den sogenannten "Flow“-Zustand zu sprechen – eine mentale Zone vollkommener Konzentration und Leistungsfähigkeit.

In Zusammenarbeit mit bekannten Persönlichkeiten wie dem ehemaligen NBA-Spieler Pau Gasol setzt sich der Herzog dafür ein, Menschen zu motivieren, ihr volles Potenzial zu entfalten. Doch während die öffentliche Präsenz glänzt, zeichnen Berichte über das Innenleben des Unternehmens ein düsteres Bild.

Prinz Harry zeigte sich gut gelaunt ohne seine Meghan in New York

Prinz Harry zeigte sich gut gelaunt ohne seine Meghan in New York

© Getty Images
× Prinz Harry zeigte sich gut gelaunt ohne seine Meghan in New York

Kritik an BetterUp: Ein "giftiges Wrack“?

Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter beschrieben die Arbeitskultur bei BetterUp in Medien und auf Plattformen wie Glassdoor als "psychologisch unsicher“ und "toxisch“. Die interne Führung sei ein "elitäres Clubhaus“, das von Bevorzugung und Selbstüberschätzung geprägt sei. Mitarbeiter berichteten von einem hohen Leistungsdruck, niedrigen Gehältern und fehlender Transparenz.

Glassdoor-Bewertungen geben BetterUp lediglich 2,8 von 5 Sternen. Nur 35 % der Befragten würden das Unternehmen weiterempfehlen. Ein ehemaliger Mitarbeiter bezeichnete die Firma als "Zirkus“, in dem die Geschäftsführung strategielos agiere, während einzelne Teammitglieder durch Sonderbehandlungen ganze Projekte ins Wanken bringen könnten. Auch auf Kundenseite gibt es Kritik. Einige Unternehmen äußerten Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit der Coaching-Sitzungen, während andere das Verkaufsteam als "räuberisch“ beschrieben. Die Kosten für den Zugang zur App belaufen sich auf etwa 2.600 Pfund pro Person für eine 12-monatige Mitgliedschaft – eine hohe Investition, die nicht immer die gewünschten Ergebnisse bringt.

Prinz Harry

Prinz Harry

© Getty
× Prinz Harry

"Ich bin froh, dass ich einen Rückzieher gemacht habe, denn ich habe Bewertungen ehemaliger Mitarbeiter gelesen, und die sahen nicht gut aus. Außerdem wurde auf die niedrigen Gehälter hingewiesen, der Verkaufsdruck und die Entlassungen, und dass sie Prinz Harry über eine Million Dollar pro Jahr zahlen“, so ein User. Wofür genau Harry, eine Millionen Dollar kassiert ist unklar und vielen ein Dorn im Auge.

Glanz und Realität

Trotz der Vorwürfe bietet BetterUp ein beeindruckendes Arbeitsumfeld mit Bürohunden, Yogastudios und Ruhezonen. Doch selbst diese Annehmlichkeiten konnten nicht verhindern, dass Mitarbeiter von "hohem Burnout“ und einer "kultartigen Atmosphäre“ sprechen. Prinz Harry steht derweil weiter zu seiner Rolle und betont die Bedeutung von geistiger Fitness. Doch die anhaltenden Kontroversen um das Unternehmen werfen Fragen auf: Kann der Herzog, der mit seinem Engagement für mentale Gesundheit weltweit Aufsehen erregt hat, diese Probleme innerhalb von BetterUp ansprechen und lösen? Oder bleibt sein Beitrag auf PR-Ebene verhaftet?

Harry Meghan
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Die Zukunft des Unternehmens und die Rolle von Prinz Harry werden zeigen, ob BetterUp das Vertrauen der Öffentlichkeit und seiner Mitarbeiter zurückgewinnen kann – oder ob der Traum vom "Lifecoaching für alle“ an internen Konflikten scheitert.

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