Im Alter von 99 gestorben

Als Philip einschlief, war die Queen an seiner Seite

10.04.2021

Erst wenige Wochen zuvor war Prinz Philip aus dem Krankenhaus entlassen worden - wohl um "zuhause im Beisein seiner Familie zu sterben", so Insider.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Seit 1947 waren die Queen und Prinz Philip verheiratet, in all dieser Zeit war Philip immer der Mann an der Seite von Königin Elizabeth II. - oder der Mann in ihrem Schatten. Nun starb er im Alter von 99 Jahren an der Seite seiner Ehefrau - zuhause in seinem Bett. Nur wenige Wochen zuvor war er nach einem einmonatigen Spitalsaufenthalt aus dem Krankenhaus entlassen worden - wohl auch, um "zuhause im Beisein seiner Familie sterben zu können", wie Insider gegenüber der Daily Mail berichten. 

Erst vor rund vier Jahren hatte sich Prinz Philip im Mai 2017 im Alter von 95 Jahren aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. In den letzten Jahren hatte er immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und war mehrmals im Krankenhaus.

 Bis 2017 hatte Prinz Philip ein geschäftiges Leben im Schatten seiner Frau geführt, aus dem er gelegentlich mit Sprüchen am Rande der Geschmacklosigkeit heraustrat. Es gibt sogar ein eigenes Buch über seine Tritte ins Fettnäpfchen. Den früheren Bundeskanzler Helmut Kohl begrüßte der Prinz einmal mit "Herr Reichskanzler", und dem Landestracht tragenden Präsidenten von Nigeria sagte er unverblümt: "Sie sehen aus, als wollten Sie gleich ins Bett gehen."

Später sah Prinz Philip seine Ausrutscher eher kritisch: "Ich würde die Fehler, die ich mache, lieber nicht machen", sagte er zu seinem 90. Geburtstag einem Fernsehsender. Grundsätzlich redete Philip ungern über sich selbst. Die Meinung vieler Briten über ihn und seine Beziehung zur Königin wird inzwischen wohl eher durch die sehr erfolgreiche Fernsehserie "The Crown" geprägt sein als durch von ihm gewährte Einblicke in sein Seelenleben.

Dass er für seine Frau seine vielversprechende Karriere bei der Royal Navy aufgeben musste, bezeichnete Philip in einem seiner seltenen Fernsehinterviews knapp als "enttäuschend". Doch mit einer Königin verheiratet zu sein, bedeute für ihn vor allem, "ihr behilflich zu sein, so gut ich kann". Zudem richtete er seine Energie auf viele erfolgreiche Wohltätigkeitsprojekte.

Kennengelernt hatten sich der auf Korfu auf einem Küchentisch geborene einzige Sohn von Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark und die spätere Königin im britischen Dartmouth. 13 Jahre jung war Elizabeth, als sie 1939 bei einem Besuch der dortigen Marineschule dem fünf Jahre älteren Philip begegnete. Am 20. November 1947 heirateten die beiden, 1952 folgte Elizabeth ihrem verstorbenen Vater George VI. auf den Thron.

In seiner Rolle als Prinzgemahl, die er mehr als sieben Jahrzehnte ausfüllte, war Philip offenbar unschlagbar. Zur Goldenen Hochzeit pries Elizabeth II. ihren Mann als "meine Stärke und Stütze in all' diesen Jahren". Den gemeinsamen Kindern soll er allerdings vor allem mit Kälte begegnet sein. Trotzdem galt er als wichtiger Kitt, der die Familie während der Scheidungen von drei der vier Kinder zusammenhielt. Seine verstorbene Schwiegertochter Diana redete ihn in Briefen gar mit "liebster Pa" an.

In letzter Zeit musste Prinz Philip mit der Queen weitere Krisen durchstehen, insbesondere die Verwicklung ihres Sohnes Prinz Andrew in den Skandal um den verstorbenen US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein sowie den von viel Wirbel begleiteten Rückzug ihres Enkels Prinz Harry und dessen Frau Meghan von ihren königlichen Pflichten und deren "Flucht" in die USA.

Philip selbst sorgte Anfang 2019 für Negativschlagzeilen, als er einen Autounfall mit zwei Verletzten verursachte und wenig später ohne Gurt fuhr. Der Prinzgemahl, ein leidenschaftlicher Autofahrer, musste daraufhin seinen Führerschein abgeben und entkam einem Gerichtsverfahren. Das vergangene Jahr verbrachten Elizabeth II. und ihr Mann wegen der Corona-Pandemie zurückgezogen auf Schloss Windsor - so, wie es Philip wahrscheinlich am liebsten war: in Ruhe und fern der Öffentlichkeit.
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel