Hammer-Forderung

Juan Carlos verklagt Ex-Affäre auf 65 Millionen Euro

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Juan Carlos reicht Verleumdungsklage ein – Ex-König fordert 65 Millionen Euro zurück 

Der frühere spanische König Juan Carlos I. hat in der Schweiz Klage wegen Verleumdung eingereicht. Wie die britische "Times" berichtet, verlangt der 87-Jährige von seiner ehemaligen Lebensgefährtin Corinna zu Sayn-Wittgenstein die Rückzahlung von 65 Millionen Euro. Die Unternehmerin hatte zuvor ihrerseits juristische Schritte gegen den Ex-Monarchen unternommen.

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Nach Angaben von Sayn-Wittgenstein waren sie und Juan Carlos zwischen 2004 und 2009 ein Paar. Während dieser Zeit, so ihre Darstellung, habe der damalige König ihr einen Heiratsantrag gemacht – trotz seiner Ehe mit Königin Sofía. Im Jahr 2008 habe er ihr zudem eine Schenkung in Höhe von 65 Millionen Euro gemacht. Juan Carlos bestreitet dies und behauptet stattdessen, das Geld sei lediglich zur Aufbewahrung übergeben worden.

Kampf um Reputation und Vermögen

Mit der Klage verfolgt Juan Carlos offenbar zwei Ziele: die Rückerlangung des Vermögens sowie die Wiederherstellung seines angeschlagenen Rufs. Seit 2012 steht der einst populäre Monarch in der Kritik – damals wurde ein Foto publik, das ihn auf einer Elefantenjagd zeigte. Besonders pikant: Zu diesem Zeitpunkt war er Ehrenpräsident des WWF. Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise löste das Bild landesweite Empörung aus.

2014 trat Juan Carlos von seinem Amt zurück, 2020 verließ er Spanien und lebt seither im Exil in Abu Dhabi. Medienberichten zufolge will er nun, 50 Jahre nach seiner Thronbesteigung, sein öffentliches Ansehen rehabilitieren.

Juan Carlos und Prinzessin Sofia von Griechenland heirateten im Jahr 1962.

Juan Carlos und Prinzessin Sofia von Griechenland heirateten im Jahr 1962.

© Getty Images
× Juan Carlos und Prinzessin Sofia von Griechenland heirateten im Jahr 1962.

Weitere rechtliche Schritte angekündigt

Neben der Klage gegen Sayn-Wittgenstein plant Juan Carlos offenbar auch juristische Maßnahmen gegen einen ehemaligen Vertrauten: Der Schweizer Anwalt Dante Canonica soll einst einen Fonds verwaltet haben, über den angeblich Zuwendungen an den König geflossen seien. Nun steht der Jurist unter dem Verdacht der Verleumdung und des Betrugs. Die rechtliche Vertretung des Ex-Königs übernimmt eine Londoner Kanzlei.

Corinna zu Sayn-Wittgenstein schilderte ihre Sicht der Ereignisse zuletzt in der Sky-Dokumentation „Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat“. Darin betont sie, es habe sich bei der Geldüberweisung um ein freiwilliges Geschenk „aus Liebe und Dankbarkeit“ gehandelt. Gleichzeitig habe das Geld möglicherweise aus Saudi-Arabien gestammt und sollte am spanischen Fiskus vorbeigeschleust werden. Eine Gegenleistung sei nie verlangt worden, so Sayn-Wittgenstein – selbst Königin Sofía hätte „eine ähnliche Summe“ erhalten.

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