Sohn von Prinzessin Diana suchte erst 16 Jahre danach professionelle Hilfe.
Prinz Harry hat die Trauer um den Tod seiner Mutter jahrelang verdrängt. Fast 20 Jahre nach dem Tod von Prinzessin Diana räumte der 32-Jährige in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der britischen Zeitung "The Telegraph" ein, ein "totales Chaos" durchlitten zu haben.
Er habe "den Kopf in den Sand gesteckt", es abgelehnt, überhaupt an seine Mutter zu denken, und gedacht: "Es macht Dich nur traurig. Sie wird davon nicht wieder lebendig."
"Kurz vor komplettem Zusammenbruch"
Erst mit 28 Jahren habe er professionelle Hilfe in Anspruch genommen, nachdem er von anderen dazu ermutigt worden sei. Unter anderem habe er "große Unterstützung" von seinem älteren Bruder William erfahren.
Harry war erst zwölf Jahre alt, als Diana und ihr Freund Dodi Fayed am 31. August 1997 in Paris bei einem Unfall starben. Die Trauerfeier war weltweit übertragen worden.
Erst vor Kurzem habe er sich mit der Trauer um seine Mutter und dem Druck auf ihn als Mitglied der königlichen Familie auseinandergesetzt, sagte Harry dem "Telegraph". "Ich weiß überhaupt nicht, wie wir (Royals) normal bleiben. Ich habe keine Geheimnisse, ich war wahrscheinlich bei zahlreichen Gelegenheiten kurz vor einem kompletten Zusammenbruch", gestand der Prinz, der selten über seine persönlichen Erfahrungen spricht.
Boxsport gegen Aggressionen
Neben der professionellen Behandlung habe ihm der Boxsport sehr geholfen, räumte Harry weiter ein. "Es ist wirklich gut, um Aggressionen herauszulassen. Das hat mich wirklich gerettet." Und als er angefangen habe, über seine Gefühle zu sprechen, habe er festgestellt, dass er "Teil eines ziemlich großen Klubs" sei und andere ermutigt, sich zu öffnen.
"Was wir versuchen, ist, die Unterhaltung zu normalisieren, dass sich jeder hinsetzen, einen Kaffee trinken und sagen kann: "Weißt Du was, ich hatte einen echt beschissenen Tag. Kann ich Dir davon erzählen?"