Windsor-Hochzeit

Sicherheit: "Gigantische Herausforderung"

20.04.2011

Demonstrationen und Terrorgefahr: So wird die Hochzeit sicher.

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Kate und William Hochzeit: Am Freitag, 29. April, ab 6.30 Uhr, als Live-Ticker und im Live-Stream auf www.oe24.at.

Die Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton in London wird eine "gigantische Herausforderung" für die Polizei. "Das Event ist mit keinem anderen Ereignis vergleichbar, es ist eine Großveranstaltung, die in unsere Vorstellungen gar nicht hineinpasst", sagte Robert Sturm, Experte des Sicherheitsunternehmens CIN (Corporate Information Network).

Terror-Gefahr
Als Gründe nannte der frühere Beamte der Einsatzgruppe zur Bekämpfung des Terrorismus (EBT): Zwei Millionen Menschen an einer mehrere Kilometer langen Strecke, die zu überwachen ist, an einem zentralen Punkt der Großstadt, wo die Besucher nah am Ereignis dran sind. Und man legt es seitens der Royals auch darauf an, bürgernah zu sein. "Ich habe mir den Plan angesehen, das sind 2,5 bis drei Kilometer Strecke." Für Sicherheitsbeauftragte ist das eine schwierige Konstellation.

Dazu kommen die äußeren Einflüsse: Laut Sturm wäre die Hochzeit zweifellos sehr attraktiv als Ziel für einen Terroranschlag. "Dabei besteht die Gefahr, dass der unmittelbare Bereich perfekt gesichert ist, aber woanders zugeschlagen wird."

Demonstrationen verboten
Der zweite äußere Einfluss sind Sturm zufolge Störaktionen: Demonstrationen, zu denen unter anderem die islamistische Gruppe Muslims against Crusades und die rechtsextreme Partei English Defence League aufgerufen hatte, wurden verboten.

Und nicht zuletzt wäre da die weltpolitische Lage: Laut Sturm sind die Ereignisse der vergangenen Wochen nicht dazu angetan, das Sicherheitsproblem bei Kates und Williams Hochzeit zu lindern. In erster Linie verweist er auf den Konflikt in Libyen, in den NATO-Staaten eingegriffen haben. Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi sei unberechenbar.

Wobei Sturm zufolge schon eine ernsthafte Drohung oder ein kleiner Anschlag im Vorfeld verheerende Auswirkungen hätte: "Zur Auslösung einer Hysterie genügt ein kleiner Vorfall: Wenn zum Beispiel am Vortag eine Handgranate hochgeht ..."

Luftraumsperre
Klar ist: Die Briten mobilisieren, was möglich ist. "Die Polizei ist präsent, aber nicht so, dass eine drückende Stimmung entsteht. Das Militär ist eingebunden. Der Luftraum sollte gesperrt werden", empfahl Sturm. Es würden Zehntausende im Einsatz sein.

Dazu zählen neben Exekutive und Armee auch private Sicherheitsdienste, die in großem Stil eingebunden würden. Fahrzeuge im Nahbereich werden entfernt . Mistkübel und Kanäle seien genau zu durchsuchen. Auch Scharfschützen werden postiert. Bei allen Sicherheitsvorkehrungen sei aber klar: "Einen Selbstmordanschlag kann man fast nicht verhindern", sagte Sturm. "Ein Restrisiko wird es immer geben."

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