Laut Bericht soll der Täter aus dem Umfeld des Nobelpreis-Komitees stammen.
Wie die schwedische Zeitung "Svenska Dagbladet" berichtet, soll es einen handfesten Belästigungs- und Korruptionsskandal rund um die Schwedische Akademie geben, die unter anderem den Literatur-Nobelpreis bestimmt.
Sogar der König soll es gesehen haben
Konkret geht es um das Komiteemitglied Katarina Frostenson und ihren Mann Jean-Claude Arnault. Letzterer wird beschuldigt, mehrere Frauen sexuell belästigt zu haben, unter anderem auch Kronprinzessin Victoria. Mehrere Augenzeugen wollen bei einem Event beobachtet haben, wie Arnault der Prinzessin auf den Hintern griff. Auch ihr Vater König Carl Gustav soll den Übergriff gesehen haben. Der Palast selbst hat dazu noch keine Stellungnahme abgegeben.
Er soll Macht ausgenutzt haben
Aber Victoria soll nur eines der vielen Opfer von Arnault gewesen sein. Durch seine Ehe mit Frostenson soll er immer wieder seine Macht ausgenützt haben, um Frauen sexuell zu belästigen. Als er auf einer Buchmesse in Göteborg eine Journalistin belästigte und diese sich zur Wehr setzte, soll er zu ihr gesagt haben: "Weißt du nicht, mit wem ich verheiratet bin?". Das berichtet die Zeitung "Dagens Nyheter".
Heuer kein Literaturnobelpreis?
Der Skandal zog tiefe Risse durch das Komitee. Aufgrund dessen trat auch die Vorsitzende der Akademie, Sara Danius, zurück. Wegen des Skandals erwägt die Akademie, heuer keinen Literaturnobelpreis zu vergeben. Allerdings steht eine offizielle Entscheidung noch aus. Seit dem Beginn 1901 wurde der Literaturnobelpreis sieben Mal nicht vergeben, zuletzt in den Jahren 1940 bis 1943.