Fotos - Abschied & Premiere: Peter Simonischeks letzte Festspiel-Premiere.
"Jedermann!": Seit Sonntagabend schallt dieser Ruf wieder über den Salzburger Domplatz. Die Premiere des Theaterklassikers vor ausverkauftem Haus läutete das "Jedermann"-Finale für Schauspieler Peter Simonischek ein. Nach acht Jahren ist es für ihn an der Zeit, Abschied zu nehmen von dieser Rolle. Traurig darüber ist er aber (noch) nicht: "Damit lasse ich mir noch Zeit. Nach der letzten Vorstellung gebe ich der Traurigkeit Raum und Platz, dann werde ich irgendwo im Gebüsch sitzen und heulen", sagte er.
Star-Rummel
Die erste "Jedermann"-Vorstellung des Jahres wollten
sich auch zahlreiche Promis nicht entgehen lassen, unter den Gästen waren
Bundeskanzler Werner Faymann (S) mit Ehefrau Martina Ludwig,
Ex-Leichtathletin Steffi Graf mit ihrem Freund, Superfund-Chef Christian
Baha sowie Angela Ermakova mit Tochter Anna.
Premierenfeier
Im Anschluss an die Premiere feierte die
"Jedermann"- Crew zünftig mit Schweinsbraten, Brezeln und Bier im rustikalen
Gasthof Krimpelstätter. Den Auftritt des Abends legte der neue "Tod" Ben
Becker hin: Er fuhr mit Frau und Tochter in einem Pferdegespann vor. Er
sein kein "Premierenmensch" erklärte der deutsche Mime. "Ich bin eigentlich
ganz happy, dass das jetzt endlich vorbei ist, denn in den letzten Wochen
habe ich hart gearbeitet."
Schwierigkeiten würden ihm noch die Kontaktlinsen bereiten, die er als "Tod" zu tragen habe: "Sie verursachen eine Art Schwindelgefühl, ich kann nicht so agieren, wie ich es gerne möchte", analysierte er. Weniger Probleme bereitet ihm hingegen das drei Stunden lange Schminken vor der Aufführung sowie das einstündige Abschminken danach.
"Es sieht doch einfach gut aus und es ist auch ein Abenteuer das zu machen. Da halte ich halt die Füße still", so der deutsche Schauspieler. Obwohl - eine "harte Sache" sei die Schminkerei schon: "Das ist wie beim Doktor, der fummelt überall, der guckt überall - da gibt es keine Scham." Während Ben Becker dieses Jahr sein "Jedermann"-Debüt feierte, ist Peter Simonischek schon ein alter Hase in der Mozartstadt.
Abschied
Heuer mimt der Schauspieler zum achten Mal in Folge den
"Jedermann", doch mit dabei beim Festspielrummel ist er schon viel länger.
Seit 1982 habe er etwa 20 Jahre in Salzburg gespielt und nach dieser Saison
werde damit auch nicht Schluss sein: "Ich denke, die letzte
'Jedermann'-Vorstellung wird sicher nicht das Ende meiner Beschäftigung in
Salzburg sein. Ich gehe nicht davon aus", kündigte er an. "Wenn ich
gesundbleibe und mir Text noch merken kann, werde ich sicher wieder was
machen." Zur Premierenfeier kam er mit Ehefrau Brigitte Karner und seinen
beiden Söhnen.
Abschied von "Jedermann" nimmt nach dieser Festspielsaison auch die "Buhlschaft" Sophie von Kessel. Sie ist in dieser Rolle heuer zum zweiten Mal zu sehen. "Zwei Jahre sind genau richtig, finde ich. Ein Jahr wäre zu kurz gewesen", meinte sie. In Erinnerung bleiben wird ihr die Atmosphäre in der Mozartstadt: "Die ist schon sehr toll." Ob sie im kommenden Jahr bei den Festspielen vorbei schauen wird, weiß sie noch nicht.