Lisi gegen Toni

Schreiduell bei 1. Polster-Scheidungstermin

15.10.2008

Am Bezirksgericht Wien-Hietzing begann am Mittwoch der juristische Scheidungskrieg: Lisi und Toni Polster schrien einander an.

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© Lisi Niesner
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Jeder hatte eine Polsterschlacht erwartet, doch was sich gestern gegen 13.30 Uhr im Bezirksgericht Wien-Hietzing abspielte, übertraf die schlimmsten Erwartungen: Zwischen Lisi und Toni Polster flogen die Fetzen. Lisi verlor im Verhandlungssaal 412/V vollends die Nerven, bekam während der Verhandlung einen Weinkrampf und schrie ihre aufgestaute Wut heraus: „Mir reicht es jetzt. Das ist alles, für die letzten 24 Jahre mit dir? Du hast mir immer gesagt, wir haben so große Schulden!“

"Lisi, hör mir doch zu“
Darauf beschwor Toni seine Noch-Gattin mit den Worten: „Lisi, hör mir doch zu.“ Vor dem Tobsuchtsanfall hatten die Anwälte beider Streitparteien die verschiedensten Unterhaltspakete ausgerechnet und diskutiert. Die sechsstelligen Summen flogen nur so durch den Verhandlungssaal. Irgendwann gingen Lisi Polster die Nerven durch.

Anwälte rausgeworfen
Der Eklat gipfelte darin, dass Richterin Ursula Kovar die Anwälte aus dem Verhandlungssaal verbannte und Lisi und Toni Polster zu einem Sechs-Augen-Gespräch verdonnerte. Doch vor dem Gerichtssaal ging das Duell der Anwälte in die Verlängerung. Anwältin Dr. Kristina Köck drohte Toni Polsters Advokat: „Sie werden sich noch über die Konten in Basel wundern.“

Beide traurig
Dass es ein trauriges Schauspiel werden würde, ahnten Lisi und Toni Polster bereits vor der Verhandlung. Gegen 13.15 Uhr erschien Lisi Polster flankiert von ihrer Anwältin Dr. Kristina Köck zum finalen Ehematch. Sie lehnte Interviews ab und gab nur ein Statement: „Es ist sehr traurig, aber mir geht es nur um Gerechtigkeit. Ich kämpfe für mich und meine Kinder, damit wir keine Existenzängste haben müssen.“

Nur zehn Minuten später tauchte der sichtlich angespannte Star-Kicker mit seinem Advokaten Dr. Manfred Pilgerstorfer auf, begrüßte noch zwei Fans, die ihrem Idol Mut machen wollten. „Ich bin traurig, dass die Ehe so zu Ende geht. Ich wollte das nicht, und will es noch immer nicht“, so sein Kommentar. Dann ging es weiter in Richtung Verhandlungssaal. Hier versuchte Toni, seine Nervosität durch ein Liedchen zu überspielen. Er sang vor sich hin: „Es ist traurig, aber wahr, es ist traurig, aber wahr.“ Um 13.40 Uhr erfolgte von Richterin Ursula Kovar der Anpfiff für das Match.

Hohe Forderungen
Für Lisi Polster geht es um viel, denn sie will sich mit dem Ehevertrag, den sie im Jahr 2000 unterschrieben hat, nicht mehr zufrieden geben: Damals wurde ein Vertrag aufgesetzt, der ihr 2.000 Euro im Monat, 170.000 Euro in bar und eine 100-Quadratmeter-Wohnung zusichert. Doch nun will Lisi Polster mehr: Pro Monat möchte sie 3.000 Euro Unterhalt, eine Fünf-Zimmer-Wohnung im Nobelbezirk mit Garten und mehr Bargeld. Grund für diese Forderungen ist Toni Polsters enormer Immobilien-Besitz, von dem sie angeblich nichts wusste.

Noch keine Einigung
Zu einer Vereinbarung kam es nicht. Aber es konnte ein erster Erfolg errungen werden. Pilgerstorfer: „Zum ersten Mal sind die Anwälte von Lisi Polster bereit, zu verhandeln.“

Anwalt in Miami
Auch wenn die ersten Verhandlungen starten, Lisi Polsters Anwälte geben nicht auf. Mit Hilfe des US-Staradvokaten Samuel Burstyn sucht Co-Anwalt Alfred Boran in Miami nach Geheimkonten von Toni Polster. Burstyn hat schon Barbara Becker bei ihrer Scheidung vom Tennis-Star zu einer reichen Frau gemacht.

Vermögensüberblick

Insgesamt hat Polster bisher 27 Wohnungen alleine in Wien angesammelt. Dazu kommen noch ein paar Geschäftslokale. Diese Liegenschaften dürften Polster wohl einiges an monatlichen Mieterlösen bringen:

  • Im zweiten Wiener Gemeindebezirk, in der Ennsgasse, besitzt Polster neun Wohnungen und zwei Geschäftslokale.
  • Im sechsten Bezirk Wiens kaufte sich der Ex-Fußballer auch neun Wohnungen in einem Zinshaus am Gürtel.
  • Im 17. Bezirk am Lorenz-Bayer-Platz erstand er ebenfalls neun Wohnungen und ein Geschäft.

Dann gibt es freilich noch die Villa des Ehepaares Polster. Im Wiener Nobel-Bezirk Hietzing lebten Lisi und Toni Polster in ihrem erst vor Kurzem fertiggestellten großen Eigenheim.

Firmengeflecht:

  • 75 Prozent der Toni Polster Werbegesellschaft mbH gehören dem Namensgeber. Das letzte Viertel der Anteile gehört Anwalt Skender Fani. Im Jahr 2006 erwirtschaftete diese Firma unter anderem mit diversen Auftritten des Dancing Stars mehr als 900.000 Euro. Im Jahr zuvor waren es knapp 750.000 Euro.
  • Im Internet verdient Polster auch sein Geld: Die Soccer Terminal Internetdienstleistungsgesellschaft gehört ihm zu 23 Prozent.

Doch Lisi Polsters Anwälte vermuten ein noch größeres Vermögen. Angeblich ist Toni auch in Florida unternehmerisch höchst aktiv.

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