Aus 1988

Stasi führte Akte über Michael Jackson

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Wegen Jacksons Konzert vor dem Brandenburger Tor in West-Berlin.

Die DDR-Staatssicherheit hat nach einem Zeitungsbericht eine Kartei über Popstar Michael Jackson geführt. Die Karteikarte wurde im Zusammenhang mit Jacksons Konzert vor dem Brandenburger Tor in West-Berlin am 19. Juni 1988 angelegt, wie die "Bild"-Zeitung am Donnerstag berichtete. In einer Notiz der Stasi-Hauptabteilung 20 vom 4. Mai 1988 heißt es demnach, dass "Jugendliche unter allen Umständen versuchen werden, dieses Konzert vom Bereich Brandenburger Tor aus zu erleben". Weiter notierte die Stasi: "Genannte Jugendliche (teilweise namentlich bekannt) kalkulieren dabei eine Konfrontation mit der Volkspolizei ein."

Ablenkkonzert
Dem Bericht zufolge plante die Stasi seinerzeit ein "Ablenkkonzert", um Jugendliche von der Mauer fern zu halten. Das echte Konzert sollte auf Leinwände in einem Ost-Berliner Stadion übertragen werden - allerdings nicht live, sondern zwei Minuten zeitversetzt. Für den Fall "politischer Provokationen" sollte laut "Bild" eine Videokassette von einem anderen Jackson-Konzert eingespielt werden. Der Plan wurde allerdings nicht verwirklicht. Stattdessen habe die Stasi Jagd auf Jackson-Fans in Ost-Berlin gemacht und eine Karteikarte über den damaligen King of Pop angelegt, berichtete das Blatt.

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