Edgar Kummer schlägt zurück. In ÖSTERREICH antwortet er auf die Elmayer-Attacke.
Alles Walzer ist offenbar das begehrteste Kommando eines Tanzlehrers. 28 Jahre lang war es das alleinige Vorrecht der Tanzschule Elmayer, den Opernball mit diesen zwei Worten zu eröffnen. Doch Desirée Treichl-Stürgkh hat heuer erstmals der Grazer Tanzschule Kummer die Verantwortung für die Tanz-Choreografie übertragen. Seither tobt ein Krieg zwischen dem geschassten Thomas Schäfer-Elmayer und Edgar Kummer. Im ÖSTERREICH-Interview am Sonntag attackierte Elmayer die Tanzschule Kummer hart. Nun antwortet Edgar Kummer auf die Vorwürfe:
ÖSTERREICH: Herr Kummer, was sagen Sie zur Ankündigung von Richard
Lugner, dass angeblich einige Opernballgäste die Eröffnung mit
Trillerpfeifen stören wollen?
Edgar Kummer: Ich kann
nur eines sagen. Der Opernball ist nicht der Privatball des Herrn Elmayer.
Er gehört allen Österreichern und ist ein internationales Aushängeschild.
Kollege Elmayer kann sich freuen, wenn er so viele Anhänger hat. Aber es
wäre unterste Schublade, wenn die Eröffnung gestört wird. Ich hoffe nur,
dass es sich bei der Ankündigung um eine Ente des Herrn Lugner handelt.
ÖSTERREICH: Herr Elmayer behauptet, dass die Proben chaotisch sind?
Kummer:
Er geht nur auf Hören und Sagen. Beim Chaos kann ich nur schmunzeln. Ich
glaube, einem guten Tanzschüler muss man Wechselschritte nicht erklären. Bei
der letzten Probe haben wir zum ersten Mal das Blumenornament geprobt. Bei
diesem wunderschönen Tanzelement sind die Debütanten natürlich sehr
gefordert. Bis alle Schritte gepasst haben, hat es fast zwei Stunden
gedauert. Desirée Treichl-Stürgkh hat gestern bei der Probe Tränen in den
Augen gehabt, weil sie so begeistert von unserer Choreografie war.
ÖSTERREICH: Herr Elmayer behauptete im ÖSTERREICH-Interview auch, dass
Sie vor 20 Jahren lieber Putzmittel verkauft haben, als die Tanzschule zu
übernehmen...
Kummer: Das ist ein sehr interessanter
Ansatz. Wahr ist viel mehr, dass ich, als mein Vater verstorben ist, gerade
die mobile Tanzschule in der Steiermark aufgebaut habe und ich mich nicht in
der Lage sah, auch noch die Tanzschule in Graz zu führen. Deswegen dachte
meine Mutter kurzfristig an den Verkauf.
ÖSTERREICH: Und Amway-Putzmittel haben Sie nie verkauft?
Kummer:
Doch, das ist ein ähnliches System wie Tupperware. Es war damals eine
Möglichkeit für mich, ein zweites finanzielles Standbein aufzubauen.
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zum Elmayer-Vorwurf, dass Sie zu wenig
Erfahrung haben?
Kummer: Als Thomas Elmayer mit der
Tanzausbildung begonnen hat, war ich schon 27 Jahre Tanzlehrer. Der Kollege
Elmayer hat immer nur die Paare in den Saal geführt. Die harte Arbeit,
nämlich die Choreografien, hat die Tanzschule Mühlsiegl erledigt.
Aber was den Kollegen Elmayer betrifft kann ich nur sagen: Wenn man Benehmen
lehrt, sollte man es auch leben. Deswegen bin der Meinung, wir brauchen
einen neuen Benimm-Guru.
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