Neue Wende in der Prügelaffäre von Ex-TV-Star Walter Pirchl: Seine verletzte Freundin hat jetzt auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
In der ORF-Kantine, Österreichs Musikszene und Wiener Stehbars gibt es derzeit nur ein Thema: Die Prügelaffäre von Walter Pirchl, seit dem TV-Spektakel Taxi Orange im Jahr 2000 als „Wazzinger“ zu Talmi-Prominenz gelangt. Und wie’s aussieht, geht der Gesprächsstoff nicht so bald aus. Denn seit Dienstag ist die Staatsanwaltschaft Wien mit dem Fall befasst. Und damit droht „Wazzinger“ bis zu einem Jahr Haft.
Schläge
Wie von ÖSTERREICH berichtet, wurde der 36-jährige
Tiroler vergangene Woche von seiner Lebensgefährtin angezeigt. Am
Stadtpolizeikommando Meidling gab die 32-jährige Sabine B. zu Protokoll
(Aktenzahl D1/410709/2008), Pirchl habe sie im Streit mit dem Ellbogen gegen
den Kopf geschlagen, mit den Fäusten geprügelt und auch ihre
dreieinhalbjährige Tochter bedroht. Die Exekutive sprach gegen den
mutmaßlichen Schläger eine „Wegweisung“ (aus der Nähe seiner Freundin) und
ein „Betretungsverbot“ (ihrer Wohnung) aus. Das brutale Ende einer
Lovestory, die acht Monate gedauert hat.
Zwielicht
Schlimmer für den Sänger und Entertainer aber noch: Die
Schlagzeilen kommen für ihn im denkbar schlechtesten Moment. Denn am 16.
Oktober steht Pirchl in Innsbruck vor Gericht, weil er vor Jahren die kleine
Tochter seiner geschiedenen Frau und auch den gemeinsamen Sohn sexuell
attackiert haben soll.
Sichtbar gezeichnet schwor er am Montag im ÖSTERREICH-Interview: „In bin in beiden Fällen unschuldig. Dass ich kein Kinderschänder bin, werde ich nächste Woche beim Prozess beweisen. Und auch der neue Vorwurf ist absurd: Ich habe Sabine nie geschlagen – im Gegenteil. Wir haben am 1. Oktober gestritten, weil sie ihre Tochter wieder einmal geohrfeigt hat. Als ich weg war, hat sie mir noch am Telefon gedroht: ,So leicht kommst du mir nicht davon!' Bei einem weiteren Telefonat am Sonntag hat sie mir dann erzählt, dass sie die ganze Geschichte bereut und ihre Anzeige zurücknehmen möchte.“
Staatsanwalt
Wahr ist freilich das Gegenteil. Denn gestern hat
Staranwalt Nikolaus Rast im Auftrag von Sabine B. über die Polizei hinaus
auch noch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. In einer
Sachverhaltsdarstellung listet der Advokat angebliche Ungeheuerlichkeiten
auf. So soll „Wazzinger“ die Partnerin in vehementen Wutausbrüchen mehrmals
massiv bedroht haben. Am 1. September konkret durch den Satz: „Wenn i mi net
im Griff hätt, tät i dir eine betonieren, dass dir Hören und Sehen vergeht.“
Oder vor der behaupteten Prügelattacke: „Es gehört euch beiden einmal eine
reingehauen, weil ihr beide so deppat seits. Deine Tochter soll endlich
aufhören zu schreien.“
Dass Sabine B. schwer verletzt wurde (Gehirnerschütterung, Hämatome) wurde im AKH und von einem Amtsarzt attestiert. Danach schrieb ihr der Pirchl per SMS: „Ich bereue nichts“. Seine letzte Wortmeldung stammt von gestern: „Wenn du deine Anzeige nicht zurückziehst, werde ich dich wegen Kindesmissbrauch zur Anzeige bringen.“
Anwalt Rast trocken: „Nötigung wird mit bis zu einem Jahr Haft bestraft.“
Was „Wazzinger“ zu den neuen Vorwürfen seiner früheren
Lebensgefährtin sagt |