Schwere Vorwürfe

ATV stoppt vorerst Ausstrahlung von „Geschäft mit der Liebe“

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Fernsehsender ATV zieht die Notbremse! Am kommenden Mittwoch wird die umstrittene Serie „Das Geschäft mit der Liebe“ ausgesetzt und einer gründlichen Prüfung unterzogen. 

In einer offiziellen Aussendung hieß es am Sonntagabend, dass umgehend ein umfassender interner Prozess gestartet wurde, um die Serie einer „nochmaligen Qualitätskontrolle“ zu unterziehen. Die am heftigsten kritisierte Folge sowie alle Clips daraus wurden bereits offline genommen, und auch alle noch nicht veröffentlichten Episoden werden auf den Prüfstand gestellt. „Der Sender ATV lehnt sexistische und rassistische Inhalte sowie Gewalt und Frauenfeindlichkeit strikt ab“, betonte der Sender.

Die Frauenvorsitzenden von SPÖ, ÖVP, Neos und Grünen hatten die Ausstrahlung der ATV-Serie scharf kritisiert. Sie bezeichneten die Sendung als „sexistisch, rassistisch und frauenverachtend“. In dem Format würden Frauen „wie Waren behandelt“, während Gewalt, Übergriffe und Demütigungen normalisiert würden. „Eine derartige Verharmlosung von Gewalt und Misogynie ist inakzeptabel“, heißt es in einem offenen Brief der Politikerinnen.

Schwere Vorwürfe aus der Spitzenpolitik

„In einem Land, in dem jede dritte Frau von Gewalt betroffen ist, können wir nicht länger öffentlich zur Schau gestellte Frauenverachtung akzeptieren“, so die Frauenvorsitzenden Eva-Maria Holzleitner (SPÖ), Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), Henrike Brandstötter (Neos) und Meri Disoski (Grüne).

Die Unterzeichnerinnen fordern ATV auf, „seiner Verantwortung für eine freie und gleichberechtigte, demokratische Gesellschaft gerecht zu werden. Die Verharmlosung sexueller Gewalt gehört nicht dazu.“ Erst gestern wurde die vierte Frau in diesem Jahr in Österreich Opfer eines brutalen Femizids. „Die Gewaltspirale beginnt mit Demütigung und Herabwürdigung, sie endet in Gewalt und Übergriffen. Damit muss Schluss sein“, so die Politikerinnen unisono. „Wir alle tragen Verantwortung für ein respektvolles Miteinander.“

Zuvor hatte auch Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler auf Bluesky und X gegen Szenen aus dem ATV-Programm protestiert, die „sexualisierte Übergriffe verherrlichen“. Der Falter-Chefredakteur Florian Klenk äußerte sich ebenfalls lautstark auf Social Media gegen die Sendereihe, die seit 2010 auf dem Privatsender läuft.

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