Ende einer Ära

Letzter "Donnerstalk" mit Dorfer

07.12.2011

Kabarettist Alfred Dorfer  verlässt Bühne ohne große sentimentale Gefühle.

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© ORF/Hubert Mican
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Eine große Ära des Fernseh-Kabaretts geht am 8.12 in der Donnerstag Nacht auf ORF Eins zu Ende. Alfred Dorfer hat Dienstagabend in Wien die letzte Folge der ORF-Comedy "Dorfers Donnerstalk" abgedreht. Während Thomas Gottschalk seinen Abschied von "Wetten, dass..?" in Deutschland schlagzeilenträchtig über Monate hinweg zelebrierte, zog sich der heimische Satiriker still und fast emotionslos aus der TV-Landschaft zurück. "Es gibt eine gewisse Traurigkeit in mir, aber im Grunde ist es gut so und sentimentale Abschiede halte ich für peinlich", meinte Dorfer nach der Sendung im APA-Gespräch.

Letzte Episode am 8.12
Die letzte Episode nach fast acht Jahren Bildschirmpräsenz zeigte einen gewohnt launigen und kritischen Jahresrückblick 2011 mit der Unterstützung vieler Kabarettisten. So bedankte sich Dorfer etwa bei der FPÖ, die mit ihren Aussagen oft als "Co-Autoren fungiert" hätte und attestierte Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser "zu schön zu sein, um moralisch zu sein". Doch auch der Social-Media-Auftritt von Bundeskanzler Werner Faymann (S) und sein Naheverhältnis zu Boulevard-Blättern wurde kräftig durch den Kakao gezogen. Auf Seiten der ÖVP bekamen vor allem Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Finanzministerin Maria Fekter ihr Fett weg. Dorfer resümierte, dass sich vieles im Laufe seiner Karriere wiederholte: "Einmal stellt man sich die Frage, ob die ständige Behandlung des Wiederkehrenden nicht in anderen Händen besser aufgehoben wäre."

Finanzmärkte und die "wachsende Liebe zu den Banken
Großes Thema war die Situation auf den Finanzmärkten und die "wachsende Liebe zu den Banken". So spielte Lukas Resetarits ein obdachloses Opfer der Finanzhaie, das seinen Gürtel nun wortwörtlich enger schnallen muss. Neben den Auftritten von maschek, Günther Paal und Florian Scheuba zeigte sich Thomas Stipsits als dankbarer griechischer Botschafter. Die Hilfspakete würden direkt "für die Fliesen und die Überdachung" seines Pools verwendet werden.

Auch Dorfers Liebe zu Fußball
Auch Dorfers Liebe zu Fußballfand vor der grünen Schultafel mit aufgemalter Skyline seinen Platz. Gemeinsam mit "Chefanalytiker" Herbert Prohaska ließ er den 100. Geburtstag seiner Lieblingsmannschaft FK Austria Wien hochleben. Roland Düringer, der häufig bei der TV-Comedy zu sehen war, schloss als betrunkener "Wutbürger" die letzte Sendung und streute seinem Kollegen im Anschluss daran Rosen. "So ein Konzept hat es vorher einfach noch nicht gegeben. Außerdem waren die Gäste immer sehr gut", schmunzelte Düringer.

Dorfer talkt zum letzten Mal am Donnersag
Eine Rückkehr zum Fernsehen mit einem anderen Konzept wäre für Dorfer, der zur Zeit mit seinem Programm "bisjetzt" tourt, möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich: "Ich kann mir vieles vorstellen, aber zum jetzigen Zeitpunkt halte ich es nicht für notwendig." Der "Donnerstalk", der im Jänner 2004 erstmals im Audimax aufgezeichnet wurde, sei allerdings abgedreht: "Außer es gibt in 20 Jahren so ein Revival, wo ehemalige Hard Rocker dann mit Bierbäuchen auftreten." Die im Akzent Theater gefilmte Sendung wird morgen, Donnerstag, um 22.35 Uhr in ORF eins zu sehen sein.

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