TV-Epos Borgia

Der Papst trinkt echte Muttermilch

14.10.2011

Deftige Szenen sind im Mittelalter-Epos zu sehen: Sex, Folter und Gewalt.

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© ORF/EOS Entertainment/Larry Horrics, Screenshot
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Es ist zurzeit ein brisanter Historienstoff, von dem es allein dieses Jahr zwei Serien ins österreichische Fernsehen schafften: Das Leben der Borgia . Bereits auf ATV wurde die Verfilmung mit Jeremy Irons unter dem Titel "Borgias" ein Hit, die zweite Staffel soll schon eingekauft worden sein.

Folter, Sex und Dreck
Im ORF ist die sechsteilige Historien-Saga "Borgia " bereits am 13.10. im Spätprogramm gelaufen. Auf ZDF wird sie im Hauptabendprogramm ab 17.10. zu sehen sein. Das Mittelalter bietet als Kulisse einige deftige Details: Folter, Sex und Dreck.

Brust und Milch: Echt
Doch was den Zusehern besonders ins Auge fällt, ist eine Szene des sterbenden Papstes (Udo Kier). Dieser wird nämlich mit Muttermilch genährt. Das war im Mittelalter übrigens eine verbreitete, quasi medizinische Maßnahme. Gegenüber bild.de sagt Kier über die Szene: "Ja, die Brust war echt und die Muttermilch auch. Ich weiß aber nicht mehr, wie sie geschmeckt hat, weil es so wenig war – aber es ging ja auch nicht darum, dass ich satt werde, sondern dass der Film gut wird. Man gab sie alten, kranken Männern, damit sie wieder zu Kräften kamen. Muttermilch ist eine unschuldige, eine reine Mahlzeit!"

Historisch akkurat
Generell spart die Serie nicht mit der blanken Mittelalter-Wahrheit. Viel Kot, Krankheit, aber auch Sex und Folter werden gezeigt. Ganz so, wie es wirklich gewesen sein soll.

Borgia - Darum geht's
Wieso sich ein Thema, das aus dem 15. Jahrhundert stammt, so reger Aufmerksamkeit erfreut (diese Serie ist bereits die zweite, die im österreichischen Fernsehen läuft dieses Jahr) ist auf den ersten Blick schwer zu verstehen. Verstaubt, altbacken, all das könnte so ein Historien-Schinken sein. Doch in Wahrheit hat das Thema große Brisanz. Denn die Familie Borgia, die immerhin zwei Päpste stellte, war auch meisterlich geübt in der Kunst der Intrigen. Trotz seiner unehelichen Kinder schaffte es der Patriarch der Familie Borgia, Roderic, als Papst Alexander VI. zu Macht zu gelangen. Seine Kinder verheiratete er taktisch klug. Tochter Lucrezia, war so schon und gewandt, dass sie lange Zeit geschichtlich als Giftmischerin verleumdet wurde. Sohn Cesare wurde wichtiger Verbündeter. Viele Geschichten von angeblichen Orgien am Hof in Rom machen noch heute die Geschichte schmackhaft. Alles in allem ist der Stoff wesentlich brisanter, als so manche schnöde Soap...

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