Die 12 Promis
"Wir sind die neuen Dancing Stars"
05.03.2011ÖSTERREICH stellt ab heute vorab die zwölf neuen „Dancing Stars“ vor.
Die Drehungen sitzen, die Kostüme liegen bereit. Hinter den Kulissen machen sich Muskelkater und erste Nervosität breit: Am Freitag (ORF 1, 20.15 Uhr) startet Dancing Stars in die sechste Staffel. Mirjam Weichselbraun und Klaus Eberhartinger moderieren. Alfons Haider wechselt aufs Parkett – und tanzt als erster Mann weltweit bei Dancing Stars mit einem anderen Mann.
Männertanz
„Ich habe in meinem ganzen TV-Leben noch nie so viel riskiert wie jetzt. Aber ich bin ewig dankbar, dass ich das machen darf“, so Haider fünf Tage vor dem Showauftakt (s. Interview unten). Vadim Garbuzov, Ukrainer, 23 Jahre jung, wird den Moderator übers Parkett wirbeln – und lässt sich wirbeln. Denn beim Männertanz wird abwechselnd geführt.
Debüt
Für Kandidat wie Profi ist es eine Premiere: Haider und Garbuzov tanzen beide zum ersten Mal mit einem Mann – und dann gleich vor ganz Österreich. „Vadim ist streng und brutal, aber im positiven Sinn. Ich habe schon fünf Kilo abgenommen“, verrät Haider. Kein Wunder: Tritt Garbuzov doch gegen seine Freundin an. Kathrin Menzinger tanzt mit Dieter Chmelar.
Goldfisch
Dabei sein ist alles – der olympische Gedanke allein ist Mirna Jukic (24) zu wenig. „Als Sportlerin bin ich natürlich ehrgeizig. Ich hoffe auf das Finale“, verrät die Ex-Profischwimmerin und Publizistikstudentin. Am Freitag startet sie mit Profi Gerhard Egger und Gruppensalsa in die „Dancing Stars“-Show. Nach 50 Probenstunden fühlt sie sich fit fürs Parkett: „Alles klappt super, nur die Waden tun ein bisschen weh.“
Probenstress
Mindestens 50 Stunden hat jedes Paar bis zur Show hinter verschlossenen Türen trainiert – nicht wenige auch deutlich mehr. Will am Freitag doch jeder Takt und Zuschauerherzen treffen. „Dancing Stars ist ein Knochenjob“, zieht Kabarettist Reinhard Nowak ein erstes Resümee. Und auch Christine Kaufmann schnauft: „Die größte Herausforderung ist, dass ich überlebe.“ Schwimm-Ass Mirna Jukic wiederum hofft nur, „dass ich in der Show nicht die Treppe runterfalle“.
Auftakt
Die Top-10-Dancing Stars werden in zwei Auswahlrunden gekürt. Am Freitag stellen sich jene sechs Kandidaten mit einer Profitänzerin mit Quickstep und Co. dem Publikumsvoting. Eine Woche später sind Alfons Haider und die weiblichen Promis dran. Zum Auftakt zeigen sie gemeinsam eine Salsa.
Jury
Neu in dieser Staffel: Neben Hannes Nedbal, Thomas Schäfer-Elmayer und Nicole Burns-Hansen sitzt jede Woche ein Promi in der Jury – Auftakt mit Marika Lichter.
Zwei Runden fix
Für das Paar wird es in Show zwei ernst, zum Auftakt steht eine Gruppensalsa (ohne Abwahl) an.
A. Hofer
Seite 2: Alfons Haider über Tango, Chancen & Kritiker
Haider: "Gewinne ich, muss Mirjam tanzen"
ÖSTERREICH: Ab Freitag sind Sie „Dancing Star“ statt Show-Moderator. Nervös?
Alfons Haider: Ich bin aufgeregt, aber im positiven Sinn. Ich habe den größten Respekt vor dieser Sendung und mir ist jetzt noch mehr bewusst, was unsere armen Prominenten mitgemacht haben. Selbst jemand mit Bühnenausbildung steht wie ein Kamel vorm Cha-Cha-Cha, weil der Rhythmus ganz anders ist.
ÖSTERREICH: Sind Sie mit Ihrem Tanzlehrer zufrieden?
Haider: Absolut! Vadim ist streng und brutal. Es gab schon Tage, da hätte ich am liebsten geweint vor Zorn über meine eigene Blödheit, weil ich eine halbe Stunde nicht bis acht zählen konnte (lacht). Aber er hat eine tolle Art, mich immer wieder aufzurichten.
ÖSTERREICH: Was ist für Sie die größte Herausforderung?
Haider: Ich habe das Ganze körperlich unterschätzt. Ich habe jetzt schon fünf Kilo abgenommen. Und seit Vadim das Trainingspensum erhöht hat, falle ich nach den Proben meistens direkt müde ins Bett. Aber ich bin mit voller Freude dabei.
ÖSTERREICH: Als erstes Männerpaar sorgen Sie schon im Vorfeld für viel Wirbel.
Haider: Ich wollte nie provozieren, deshalb war meine Bedingung, dass ich mit einem Heteromann tanze. Trotzdem war ich überrascht über die Aggression der Homophoben, über die Häme, die Ausdrucksform und Brutalität. Auch die Untergriffe von Dagmar Koller oder Toni Polster, die ich als Freunde sehe, haben mich getroffen. Auf der anderen Seite sind die Reaktionen von Jugendlichen und Frauen sehr positiv, das freut mich extrem.
ÖSTERREICH: Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?
Haider: Das kann man überhaupt nicht vorhersagen. Ich habe in meinem ganzen TV-Leben noch nie so viel riskiert wie jetzt, weil ich eine zu hundert Prozent sichere Position verlassen habe. Viele meinen, deine Feinde wünschen dir, dass du bis ins Finale kommst, die Freunde, dass du bald rausfliegst (lacht). Ich selber bin über jede Woche froh, die ich körperlich überstehe und dabei bin.
ÖSTERREICH: Wollen Sie jetzt auch Ihre ORF-Kollegin Mirjam Weichselbraun auf den Geschmack bringen?
Haider: Wir haben tatsächlich eine Wette laufen: Wenn ich gewinnen sollte, muss Mirjam im nächsten Jahr mittanzen. Also, wer Mirjam tanzen sehen will …
ÖSTERREICH: Gibt es irgendeinen Tanz, vor dem Ihnen richtig die Knie schlottern?
Haider: Tango und Quickstep werden für mich, glaube ich, eher ein Krampf. Beim Tango pickt man ununterbrochen am Partner und darf ihn dazu nicht anschauen. Das mag ich nicht. Und beim Quickstep hüpfst du herum wie ein Känguru in der Wüste.
ÖSTERREICH: Wird es künftig mehr Männer- und Frauenpaare im TV zu sehen geben?
Haider: Wir sind hier international Vorreiter. Und wenn Vadim und ich erreichen, dass sich alle, die jetzt verunsichert sind, das zumindest einmal fair anschauen, haben wir schon gewonnen.