Zweite Staffel
Die Schlawiner starten wieder voll durch
21.01.2013
Das Lachen über das Wiener Bobo-Millieu ist ab sofort wieder erlaubt.
Keine großen Lovestories und keine hinterlistigen Intrigen, keine Bru-haha-Gags, schon gar kein Mord und nicht mal ein bisschen Gewalt - die "Schlawiner" haben nichts von dem, was eine klassische erfolgreiche TV-Serie ausmacht. Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist Paul Harathers Comedy-Serie genial. Ab 22. Jänner läuft die zweite Staffel um 22.55 Uhr auf ORF eins an und steht der ersten um nichts nach.
Improvisations-TV
Das lassen zumindest die ersten Folgen erahnen. Noch sind nicht alle Episoden fix und fertig, "aber wir arbeiten Tag und Nacht", sagte Harather im APA-Interview. Einen Großteil der Arbeitszeit nimmt das Schneiden in Anspruch, denn bei den "Schlawinern" wird viel improvisiert und dementsprechend viel geschnitten. Eine weitere Besonderheit der "Schlawiner" ist, dass jeder Schauspieler nur seinen eigenen Handlungsstrang kennt. Wenn die Handlungen aufeinandertreffen, "können sie so viel authentischer und besser reagieren, wenn sie nur ihren Charakter spielen und nicht im ganzen Film denken", so Harather.
Einzelne Charakter machen Serie aus
Überhaupt stehen die Charaktere im Vordergrund. Jede Rolle ist ihrem Schauspieler auf den Leib geschneidert, und das nicht nur im übertragenen Sinn. Erst wurde gecastet, dann das Drehbuch geschrieben. Ein Schauspieler, den er gerne noch in seinem Team begrüßen würde, fiel Harather nicht ein. Kein Wunder, denn die Crew ist mit einigen mehr und mehr weniger bekannten Persönlichkeiten bestens aufgestellt.
Top-Besetzter Lachspaß in Serie
Die Clique, die im Wiener Bobo-Millieu beheimatet ist, wird unter anderem von Angelika Niedetzky, Michael Ostrowski, Gregor Seberg, Alexander Jagsch, Gerald Votava, Christian Dolezal, Suse Lichtenberger, Michael Smulik, Werner Wultsch und Tobias Ofenbauer gemimt. Sie erleben eigentlich unspektakuläre, aber irgendwie immer verfängliche Geschichten, die "unseren besten Freunden passieren könnten - aber natürlich niemals uns selbst - und darüber können wir lachen", so Harather. Es ist die feine Klinge und die Situationskomik, mit der diese Serie punktet. Aufgemacht ist die Serie nach der Art einer "Mockumentary". Die Szenen pendeln zwischen Interviewdrehs, bei denen der Zuschauer in die Rolle des "Kamerakinds" schlüpft, und Dialogen, die hauptsächlich in Wiener Bobo-Räumlichkeiten stattfinden.
Zukunft der Serie noch offen
Ob es eine dritte Staffel der "Schlawiner" geben wird, konnte Harather noch nicht sagen. "Warten wir ab, wie diese Staffel läuft und wie sehr der ORF das machen will." Über den relativ späten Sendeplatz nach "Willkommen Österreich" wollte sich der Filmemacher nicht äußern - "das ist, wie wenn man einen Schokoladeproduzenten fragt, ob er sich im Supermarktregal gut platziert fühlt".