Am Donnerstag den 3. Mai fällt zum letzten Mal auf Sat 1 der Vorhang hinter dem deutschen Paradezyniker schlecht hin, Harald Schmidt. Wie auch sein ARD-Kollege Thomas Gottschalk, scheiterte das deutsche TV-Urgestein an den miserablen Quoten seiner "Harald Schmidt Show". Ende der 90er Jahre sah das freilich ganz anders aus da feierte der Entertainer große Erfolge. Da ließ "Dirty Harry" mit seinen Verstößen gegen die deutsche Humorhygiene in kurzen Abständen den Blätterwald rauschen und erreichte bei Sat.1 zweistellige Einschaltquoten. In den vergangenen Monaten dagegen kam die "Harald Schmidt Show" zeitweise nur noch auf 690.000 Zuschauer.
Letzte Woche für Harald Schmidt In den letzten Jahren verlor der Star-Zyniker der Bundesrepublik Deutschland seinen Glanz. Seine Pointen wurden weniger und die Luft entfloh ihm aus seiner Sendung. Die Wulff-Affäre ließ ihn kurzer Hand noch einmal zu großer Form auflaufen. Da war er wieder der Blitz-Pointen-Setzer und Allround-Assoziator. Gesprächs- oder gar Zündstoff bot er allerdings kaum mehr, und das war früher eben anders.
Opfer seiner selbst Seiner Polenwitze wegen wurde der Stand-up-Zyniker von der polnischen Regierung einst sogar eingeladen, sich selbst ein Bild von Land und Leuten zu machen. Heute ist auch der böseste Gag keine Schlagzeile wert. Schmidt ist insofern ein Opfer seines eigenen Erfolgs - er hat wesentlich dazu beigetragen, den politisch korrekten Witz der "Scheibenwischer"-Epoche zu begraben. Aber mittlerweile haben sich Gewöhnung und Ermüdung eingestellt und somit tritt Harald Schmidt am 3. Mai zum letzten Mal ab 23:15 Uhr in sein Studio um seine aller letzte Sat 1 Late-Night-Talk-Show zu begehen. Danach fällt der Vorhang für immer. Welche Pläne der Entertainer nach dem Sende-Aus hat, ist nicht bekannt.
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