Sonntagskrimi

"Tatort": Kasumba will dunkelhäutigen Ermittler

31.03.2014

Im Kölner-Fall "Borowski und das Meer" spielte sie Frau Dr. Amali Saunders.

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© ORF/ARD/Christine Schroeder
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Am Sonntag  beeindruckte Florence Kasumba die Fans der Kult-Krimi-Reihe "Tatort". Im neuen Fall des Kölner Teams "Borowski und das Meer" verkörperte sie die Wissenschaftlerin Dr. Amali Saunders. Nach ihrem bereits vierten Einsatz äußerte sie nun einen großen Wunsch: Sie würde künftig gerne einen dunkelhäutigen Ermittler im TV sehen. Das verriet sie in einem Interview mit der deutschen Bild Zeitung.

Schwerer Kampf
Leicht hat es die mittlerweile 37-jährige Schauspielerin nicht in ihrer Heimat Deutschland. Sie wurde in Uganda geboren, siedelte aber mit ihren Eltern im zarten Alter von zwei Jahren nach Deutschland, genauer gesagt nach Essen. "Ich bin eine echte Ruhrpottpflanze und typisch deutsch", erklärte sie. Doch wegen Hautfarbe hat es Kasumba deutlich schwerer als ihre Kollegen: "Es dauert wohl noch ein bisschen, bis man drauf kommt, eine Ärztin, Sekretärin oder Bankbeamtin mit einer Farbigen zu besetzen – ohne dass man die Hautfarbe erklärt. Ich habe in Holland studiert und auch schon gedreht. Da ist das überhaupt kein Thema, wahrscheinlich, weil das Land sehr international ist.“

Große Freude über "normale Rollen"
"Von meinem Typ gibt es in Deutschland nicht so viele. Wenn ich einen Job bekomme, für den eine Dunkelhäutige gebraucht wird, ist das toll. Aber wenn ich einfach als Schauspielerin, die Mitte 30 ist, gebucht werde, dann freue mich umso mehr. Vor Kurzem habe ich die Mitarbeiterin eines Bestattungsinstituts gespielt, ganz ohne Migrationshintergrund", so die Mimin.

Deswegen ist ihr ein dunkelhäutiger "Tator"-Star besonders wichtig: "Es wird absolut Zeit für einen dunkelhäutigen ‚Tatort‘-Kommissar. Ich habe aber das Gefühl, dass wir in der Realität noch nicht ganz so weit sind. Ich habe mich gefreut, dass vor einer Woche der neue Assistent ein bisschen Farbe in den Kölner "Tatort" gebracht hat.“ Ob sie sich mit diesem Wunsch eventuell selbst ins Gespräch bringen will, hat sie nicht verraten. Doch hat sie mit ihrer Aufforderung sicher Recht.

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