Karl Löbl Kritik

Gottschalk kommt bei uns nicht an

08.02.2012

Rekordtief: 1,2 Mio. Seher für Gottschalk in Deutschland, 22.000 in Österreich.

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Dass er bei anhaltendem Misserfolg auch aufhören würde, erklärte dieser Tage Thomas Gottschalk. Das spricht für Selbsterkenntnis. Zwischen dem parlierenden Magneten einer monatlichen Event-Show und dem journalistischen Tagesgeschäft liegen eben doch Welten.

Dienstag schwätzte Gottschalk die ersten zehn Minuten fast ganz allein über Belangloses, bewies beim Betrachten von Hundeklamotten, dass er von Hunderassen keine Ahnung hat, und stellte dem ersten Gast (Schauspieler Christian Berkel) kaum eine sinnvolle Frage. Dann trat Dianne Bromfield (16) auf mit einem Gitarristen, sang Good for the soul, Gottschalk täuschte mit dem Tambourin rhythmisches Engagement vor, und man sah einen Opa, der vom Enkelkind entzückt war. Die Verabschiedung wurde zugunsten des finalen Werbeblocks optisch zur Seite geschoben. Die ARD scheint Gottschalk in der dritten Woche schon abgeschrieben zu haben.

Sein Talk kommt auch in Österreich nicht an. Die Sendung kollidiert mit ZiB und Sport, läuft also unseren Sehgewohnheiten zuwider. Außerdem weiß niemand, wofür Gottschalk live steht. Als Info-Talker ist der Mann ungeeignet, als Entertainer hier nicht gefragt, und Society-News produzieren wir selbst besser.
Bleibt die Frage: Warum tut sich Gottschalk das an?

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