TV-Kritik

Kein ganzes Leben für die Schönheit

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Dr. Artur Worseg klärt auf: Über Beauty-Wahn und Arzt-Routine.

Der Titel der ATV-Serie bezieht sich auf jene Operateure, die Verschönerungen zu ihrer lukrativen Lebensaufgabe gemacht haben. Stimmt aber nach dieser Sendung nicht mehr. „Nützen wir nicht eine Schwäche aus?“, fragt sich ehrlich Dr. Artur Worseg und kündigt an, dass er die Schönheitschirurgie demnächst beenden möchte. Weil „ein Erfolgsstreben, das man als junger Arzt naturgemäß hat“, irgendwann befriedigt, daher „dieser Lebensabschnitt nach zehn Jahren beendet ist. Auch brauchen manche Frauen keinen neuen Busen, sondern einen Psychiater“, weiß Worseg, und solche Erkenntnis wird dem sympathischen, intelligenten Mediziner das Aufhören erleichtern.

Wenig Voyeurismus im Operationssaal (wo Kamera-Präsenz fragwürdig ist). Stattdessen ein paar sehr gute, sachbezogene Gespräche mit Worseg, seinem Kollegen Knabl und Frau Millesi samt kurzen Einblicken in deren Privatleben. Das war viel interessanter als die Wünsche nach Brustvergrößerung, -veränderung und deren Begründung.

Einzig die Fernfahrerin, die 79 Kilo abgenommen hat, ihren verwüsteten Körper ungeniert herzeigte und über Beruf und Selbstzerstörung Auskunft gab, verdiente jenes Mitgefühl, das ich weder für larmoyante Bardamen noch für den Jugendwahn von Society-Ladies aufbringen kann.

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