Kuppelshow reloaded
Liebes'gschichten: So bunt wird Staffelstart
06.07.2020Das sagt die neue Sendungsgestalterin Nina Horowitz zum Format.
Nina Horowitz hat die ORF-Kuppelsendung "Liebesg'schichten und Heiratssachen" nach dem Tod von Elizabeth T. Spira im vergangenen Jahr übernommen. Die verstorbene Interviewerin sieht sie als Vorbild. Zu große Änderungen an dem Erfolgsformat wollte sie nicht vornehmen, erzählte Horowitz, die viele Jahre bei der ORF-Sendung "Am Schauplatz" tätig war, im Interview mit Journalisten. Als Interviewerin und Gestalterin ist Horowitz auch an der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten beteiligt: "Es ist extrem wichtig, welche Menschen in einer Sendung vorkommen, ob sie spannende Geschichten zu erzählen haben, ob sie lustig sind, ob sie Emotionen auslösen. Das Schlimmste ist Fadesse, das versucht man zu vermeiden."
Musste nicht überlegen
Überlegen, ob sie die Aufgabe übernehmen will, musste sie nicht. "Ich habe nicht gezögert. Wenn man das angeboten bekommt, dann sagt man Ja." Der Job mache großen Spaß und sie lerne bei jedem Interview etwas dazu. "Es geht ja nicht nur um die Liebe, es geht um Einsamkeit, es geht um Fantasie, es geht um Schlappen. Ich glaube, dass ich ein Mensch bin, vor dem man Schwächen zugeben kann. Das ist etwas, was die Interviewführung leichter macht."
Bisschen flotter gemacht
Schon früh sei festgestanden, dass sie an dem erfolgreichen Format keine großen Änderungen vornehmen will. "Wir sind sehr schnell zum Entschluss gekommen, dass das Konzept ja sehr gut war. Und dann zum Beispiel nicht in die Wohnungen zu gehen und die Menschen dort zu porträtieren, hätte ich für einen Fehler gehalten." Bis auf die Sendungsverantwortliche Sharon Nuni und eine Redakteurin ist das Team neu. "Wir haben kleine Veränderungen gemacht, aber zu viel hätte, glaube ich, dem Produkt geschadet, weil so viele Leute die Sendung lieben und kennen." Versucht wurde aber etwa, die Sendung "hier und da flotter zu machen, zum Beispiel im Schnitt".
Spiras Sendung wurde immer wieder auch vorgeworfen, die Menschen bloßzustellen. "Es gab die Liebesgeschichten seit 1997, das heißt, die Menschen haben ja gewusst, was das für eine Sendung ist", sagte Horowitz dazu. "Ich sehe Toni Spira als eine Art Vorbild. Sie hat auch mit den 'Alltagsgeschichten' in den 80er Jahren revolutionäre Arbeit geleistet."
Auch bei "Am Schauplatz" sei es immer wichtig gewesen, die Menschen nicht bloßzustellen. "Es ist Credo beim 'Schauplatz', dass man nicht wertet. Das versuche ich auch bei den 'Liebesg'schichten' weiterzuführen." Zusammengearbeitet habe sie nie leider mit Spira. "Wir haben uns zweimal gesehen und da habe ich Toni Spira als sehr charismatische und natürlich als humorvolle Frau erlebt", sagte Horowitz. "Was den Vergleich betrifft - Hape Kerkeling, den ich sehr verehre, hat einmal gesagt, er übt sich in heiterer Gelassenheit und das übe ich jetzt auch."
Die Dreharbeiten mussten wegen der Coronakrise unterbrochen werden, mittlerweile konnten sie aufgrund des kleinen Teams aber fortgesetzt werden. Auch das Anbandeln könnte sich in Zeiten wie diesen schwieriger gestalten. "Es ist natürlich schwierig, weil man Abstand halten muss. Aber ich glaube, dass gerade die Sehnsucht sich zu verlieben bei vielen noch gestiegen ist dadurch. Ich glaube schon, dass sich Menschen verlieben bis Oktober. Hoffentlich."