"Beim ZDF wurde ich begrapscht", gab Schrowange bei Maischberger-Talk zu.
Lüsterne Blicke, laszive Sprüche und unangebrachte Berührungen: Die Liste der Vielfältigkeit von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz könnte man unentwegt fortsetzen. In den meisten Fällen sind Frauen davon betroffen. Eine Vielzahl der Geschädigten hüllt sich in Schweigen und spricht nicht über die Erlebnisse im Büro. Nicht so Birgit Schrowange. Die selbstbewusste Moderatorin sprach am 16. April erstmals live im TV in der Sandra Maischberger-Talkshow über ihre Vergangenheit und ihren dramatischen Erlebnisse zu Beginn ihrer Karriere. Denn auch sie wurde von Vorgesetzten ausgenutzt und gegrabscht.
Großes Outing
Aller Anfang ist schwer. Genau das weiß auch die sonst so taffe RTL-Moderatorin. Bei Meischberger nahm sich die Medien-Frau kein Blatt vor den Mund und plauderte die finsteren Geheimnisse ihres Karriere-Beginns beim ZDF aus. "Ich bin 30 Jahre dabei. Aber das ist das Schlimmste, was mir in meinem bisherigen Berufsleben passiert ist", erzählte sie im Studio. "Frauen waren damals Ansagerinnen, Assistentinnen, fanden allenfalls im Unterhaltungsprogramm statt. Es war eine reine Männergesellschaft. Als ich anfing, war ich 23, 24 Jahre, hübsch, naiv und kam vom Dorf“, erinnert sie sich weiter. Das nutzte ihr Chef damals ganz unverschämt aus.
Begrapscht und bedrängt
"Er hat mir eindeutige Avancen gemacht und mir immer zu verstehen gegeben, ich hätte nur Vorteile, wenn ich mich auf ihn einlasse. Da gab es dann väterliches Tätscheln und er hat Besprechungen organisiert, wo wir dann alleine waren. Ich hab mich erst nicht gewehrt, das war damals tabuisiert“, schilderte sie die schockierenden Details aus ihrer Vergangenheit Maischberger. Doch dann beschloss diedamals junge Ansagerin einfach "Nein" zu sagen. Dieses kleine Wörtchen hatte schwerwiegende Folgen für den weiteren Verlauf ihrer beruflichen Laufbahn. "Auf einmal habe ich dann keine Dienste mehr bekommen. Es verschwanden Einladungen aus meinem Fach. Ich hab damals nebenbei als Messemoderatorin gearbeitet und bekam keine Aufträge mehr. Die hat er hinter meinem Rücken an andere Ansagerinnen vergeben“, plauderte sie weiter. Als sie damals dann endgültig den Mut gefasst hatte und zu ihrem Boss ging um mit ihm darüber zu reden, sagte dieser nur "Mädl stell dich doch nicht so an!". Das sind echt harte Worte. Die Moderatorin gab aber nicht auf, kämpfte weiter und kann nun auf eine tolle Karriere im deutschen TV zurückblicken. Ihr Interview soll somit allen Frauen Mut geben, die sich von ihren Chef belästigt fühlen.
© ORF/Ali Schafler
"Ich habe keine Erwartungen. Meine Schuhe sind geschliffen, jetzt muss ich nur noch Druck drauf bringen. Es ist ein neues Terrain, es wäre schön am Stockerl zu sein - aber der Spaß am Dabeisein überwiegt."
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"Ich freue mich sehr über meine Partnerin, besser hätte es nicht kommen können. Jetzt muss ich mich nur noch daran gewöhnen, dass ich jetzt eine blonde Frau an meiner Seite habe." Über Marjans Tanzpartner: "Grundsätzlich neige ich nicht zur Eifersucht, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden."
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"Ich bin sehr zufrieden mit meiner Partnerwahl. Ich kann nicht einmal Walzer tanzen - aber das wird sich ja jetzt bald ändern." Über Lukas' Tanzpartnerin: "Naja, da kann man schon ein bisserl eifersüchtig werden - bei diesem Gesamtpaket."