Anwalt droht
Netflix plant eine Serie über "El Chapo"
26.05.2016
Anwalt droht Netflix mit Klage. Es handle sich um einen "Eingriff in die Intimsphäre".
Der US-Streaming-Anbieter Netflix plant nach eigenen Angaben eine Serie über den berüchtigten mexikanischen Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman. Der inhaftierte Drogenhändler scheint dies allerdings kritisch zu sehen: Einer seiner Anwälte drohte bereits mit einer Klage.
"Sie werden das Leben von Joaquin zeigen und das ist ein Eingriff in die Intimsphäre", erklärte Andres Granados am Donnerstag in einem Radiointerview. Sein Mandant sei nicht tot. Die Macher müssten zuerst eine Vollmacht bekommen, damit sie Guzmans Namen benutzen können, argumentierte er.
"El Chapo" ist auf dem Weg"
Netflix veröffentlichte in dieser Woche einen Trailer über die Serie "El Chapo", auf dem das Konterfei des mächtigen Chefs des Sinaloa-Kartells zu sehen ist. ""El Chapo" ist auf dem Weg", heißt es in der Reklame.
Guzman wird in Wirklichkeit tatsächlich in den USA erwartet - dem Drogenboss soll dort der Prozess unter anderem wegen Mordes, Drogenhandels und Geldwäsche gemacht werden. Mexikos Außenministerium genehmigte in der vergangenen Woche Guzmans Auslieferung. Das Verfahren kann allerdings wegen möglicher Einsprüche gegen die Entscheidung noch Monate dauern. In Mexiko ist "El Chapo" bereits zweimal die Flucht aus Hochsicherheitsgefängnissen gelungen.
Wann "El Chapo" also in die USA kommt, ist noch ungewiss. Der Start der Fernsehserie auf jeden Fall ist für 2017 angekündigt. Es ist eine Netflix-Produktion in Zusammenarbeit mit dem spanischsprachigen US-Fernsehsender Univision.