Talkshow mit Barbara Stöckl und dem Charme eines IKEA-Schauraums.
Nach knapp 20 Minuten hatte Genetiker Markus Hengstschläger in der neuen ORF-Talkshow Stöckl die Geduld verloren. Zum Glück. Denn dadurch kam endlich so etwas wie ein Gespräch zustande. Zuvor war es ein monologisierendes Frage-Anwort-Spiel, wobei sich der Anteil Stöckls phasenweise auf anerkennendes Kopfnicken, zustimmendes „Hm“ und verständnisvolles Lächeln beschränkte.
Weil ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner der Club 2 zu wenig spritzig war, aber der Staatssender ohne Talkshow nicht auskommen wollte, startete am Donnerstag Stöckl mit der namensgebenden Barbara Stöckl als Moderatorin. Wer sich ein neues TV-Kapitel erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Die Sendung kam ohne Titel oder thematische Leitlinie aus, was bei der Unterschiedlichkeit der vier Gäste – Frank Stronachs Halbbruder Hans Adelmann, Jungautorin Vea Kaiser, Schauspieler Karl Merkatz und Hengstschläger – ohnedies die bessere Lösung war.
Ein wirkliches Gespräch kam in dem Studio mit dem Charme eines IKEA-Schauraums über weite Strecken dennoch nicht zustande. Was auch daran lag, dass Stöckl meist genau dann versuchte, der Runden einen neuen Drall zu verpassen, wenn das Miteinander-Reden aufkeimte.
Warum sie so am „Hinterwäldlerisch-Sein“ unseres Landes herumritt, bleibt ihr Geheimnis.
Albert Sachs