Mit Gottes Beistand
Nonne gewinnt "The Voice of Italy"
06.06.2014
Unter der Nonnentracht von Suora Cristina steckt eine richtige Rockröhre.
Diese Nonne rockt. Wie oft kann man einen solchen Satz schon sagen oder schreiben. Suora Cristina Scuccia schwang sich mit ihrer Hammerstimme (und vermutlich mit dem Beistand Gottes) schnell zum Publikumsliebling bei der italiensichen Version von "The Voice" auf. Nun hat sie die Show sogar gewonnen.
Vaterunser mit dem Publikum
Mit "What A Feeling" von Irene Cara oder "No One" von Alicia Keys konnte die Ordensschwester alle von sich überzeugen und das, obwohl sie stets in mausgrauer Nonnentracht zu sehen war. Hier zählt eben wirklich nur die Stimme. Aus lauter Freude über ihren unerwarteten Sieg, betete die Sizilianerin zur Feier des Tages mit dem ganzen Publikum ein Vaterunser.
Das Video der ersten Show wurde bei YouTube seitdem mehr als 50 Millionen Mal angeklickt. Scuccia lebt in einem Orden bei Mailand und betreut dort Kinder. In der Show aufzutreten, sei nur ein anderer Weg, das Evangelium zu verbreiten, erklärte sie nach ihrem ersten Auftritt und scherzte, sie hoffe nun, Papst Franziskus rufe sie an.
Der Anruf blieb - so weit bekannt - zwar bislang aus, allerdings gab der Vatikan ein indirektes Signal der Zustimmung hinsichtlich der Talentshow. So twitterte der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, am Donnerstag einen Spruch des römischen Schriftstellers Cassiodor aus dem 6. Jahrhundert: "Wenn wir Unrecht begehen, wird Gott uns ohne Musik zurücklassen."
Dann bleibt für die 25-Jährige nur noch ein Problem: Wohin mit dem Preisgeld? Schließlich hat die junge Ordensschwester ein Armutsgelübde abgelegt. Darüber macht sie sich jedoch laut eigener Aussage, jetzt noch keine Gedanken.