Neuer ORF-Juror

Oliver Pocher freut sich auf "Comedy Chance"

29.10.2013

Dem deutschen Comedian liegt  "der österreichischer Humor tendenziell mehr".

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"Wenn die Kamera läuft, gibt es sehr wenige Sachen, die ich nicht machen würde." Oliver Pocher ist sich für nichts zu schade. Noch vor wenigen Tagen duellierte sich der deutsche Comedian mit Ex-Tennis-Star Boris Becker in seiner RTL-Show "Alle auf den Kleinen", im Jänner gibt er sein Debüt als Juror im ORF. In der "Großen Comedy Chance" urteilt der 35-Jährige über das Können heimischer Nachwuchskomiker. Wobei er mit dem österreichischen Humor viel anfangen kann. "Der ist viel, viel schwärzer und böser als der deutsche Humor. Und das liegt mir tendenziell auch mehr."

Neuer im "große Comedy Chance"-Team

Gemeinsam mit Peter Rapp, Eva Maria Marold und Ulrike Beimpold bildet Pocher die Jury in der zweiten Staffel der ORF-Show. Und was die Kandidaten dort abliefern, gefällt ihm durchaus. "Die machen das alle sehr gut", erklärte er in einem Gespräch mit Journalisten am Montagabend in Wien. Den Vergleich mit der bedeutend größeren Szene in Deutschland müsse man da nicht scheuen, "da ist teilweise auch ein größerer Haufen Schrott dabei", meinte Pocher, der auch für die Umsetzung selbst positive Worte fand. "Da muss man sich nicht vor einer großen deutschen Produktion verstecken. Das sieht alles hoch professionell aus, und ich freue mich, hier die Chance bekommen zu haben."

   Eine bestimmte Rolle übernehme er in der Jury nicht. "Ich bin einfach so, wie ich normal auch bin: offen und ehrlich. Und ich versuche den Kandidaten, für die es nicht gereicht hat, zu erklären, wie sie es besser machen können." Ob er als zweiter deutscher Import nach Sido, der bei der "Großen Chance" im ORF seine Urteile fällt, dem Rapper Konkurrenz machen könnte, glaubt er indes nicht. "Hoffentlich haut er mir keine vor der Kamera, da muss man ja aufpassen, was man hier sagt. Und dann muss ich versuchen, schauspielerisch untalentiert zu fallen und verliere danach meine Sendung", spielte Pocher auf den Vorfall zwischen Sido und Dominic Heinzl an. "Das ist ja ein langer Weg, wenn man von Sido geschlagen wird."

Für weitere Projekte in Österreich offen

Auf die Frage, ob dieser Jurorentausch auch auf umgekehrten Wege funktionieren würde, antwortet Pocher gewohnt politisch-inkorrekt. "Keine Ahnung. Wenn ihr noch einen homosexuellen Maximalpigmentierten habt oder jemand anderen, den wir brauchen können, immer rüber damit. Die findet man aber so selten in Österreich." Er selbst zeigte sich für weitere Projekte in Österreich jedenfalls offen. "Ich bin zu allen Schandtaten bereit." Lob gab es von Pocher auch für die ORF-Formate "Wir sind Kaiser" und "Willkommen Österreich": "Es würde mich schwer wundern, wenn so etwas auf ARD oder ZDF laufen würde. Die würden es nicht länger als zwei Wochen durch die Gremien schaffen. Von daher ist der ORF relativ cool, was er da on air schickt."

Der Mensch als Gewohnheitstier
Dass sich Castingshows jeglicher Couleurs nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, sei nicht zuletzt dem Publikum zu verdanken, glaubt Pocher. "Die Leute sind ja Gewohnheitstiere. Deswegen kucken sie auch jeden Sonntag den 'Tatort', hie und da mal 'Wetten, dass..?' und einen Klitschko-Boxkampf. Obwohl man immer weiß, wie es ausgeht", schmunzelte der Comedian. Sinn mache eine Teilnahme an diesen Formaten aber durchaus. "Aufmerksamkeit, ein Millionenpublikum und am Ende 25.000 Euro, das bleibt einem schon mal", bezog er sich auf das Preisgeld der "Großen Comedy Chance". "Wenn man lustig ist, ist es sicher besser, einmal hier aufgetreten zu sein, als es nur für sich selber vor dem Spiegel zu machen."

Pocher sieht große Chancen
In welche Richtung sich das Unterhaltungsfernsehen künftig entwickeln werde, könne Pocher nicht sagen. "Ich glaube sehr stark an Interaktivität, Live-Fernsehen und Social Media. Wenn man das alles zusammen vereinen kann, hätte man sicher eine große Chance." Schließlich sei das Fernsehen auch nach wie vor jenes Medium, "das am meisten Faszination auf die Leute ausübt. Erkannt wirst du nicht durch einen YouTube-Clip, sondern eine Fernsehsendung." Gelegenheit, Pocher auf der Mattscheibe zu erkennen, hat das heimische TV-Publikum am 10. und 17. Jänner 2014 auf ORF eins.

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