Großer TV-Rückblick

ORF feiert 50 Jahre Villacher Fasching

22.01.2013


Legendäre und viel gesehene Karnevals-Sendung feiert 50. Jubiläum im ORF.

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© ORF/Ali Schafler
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Früher war es einfach die Tatsache, dass man länger aufbleiben durfte - auch wenn man nicht verstanden hat, worum es ging. Heute ist es "die Lust daran, sich über die Obrigkeit lustig zu machen", die den Villacher Fasching für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und eine ganze Generation von ORF-Sehern einmalig machen. Heuer feiert das Faschings-TV-Event sein 50. Jubiläum im ORF - und zu diesem Anlass wurde Villach für einen Abend nach Wien gekarrt, um den runden Geburtstag gebührend zu feiern.

Villacher Fasching in Wien
Freilich war es nicht ganz Villach, das am Montagabend (21. Jänner) im Wiener Metropol vertreten war. In die Bundeshauptstadt reisten die legendärsten und lustigsten Faschingsnarren aus der Draustadt sowie deren Hautevolee, die hier für Faschingsstimmung inklusive die obligatorischen Lei Lei-Rufe sorgten. Das Prinzenpaar, der EU-Bauer, die Garde, die Hofmusikkapelle und viele mehr gaben in Wien zum Besten, wofür sie in Villach und vor allem via ORF seit nunmehr 50 Jahren geliebt werden.

"EU-Bauer sucht Frau"
"Es ist schwer als Bauer eine Frau zu finden. Meine Mutter hat sie alle rausgeschmissen. Da sagt einer zu mir: Such doch eine, die ist wie deine Mutter. Die hab ich auch gefunden - die hat mein Vater rausgeschmissen...!" So, oder so ähnlich ein Beitrag des sogenannten EU-Bauers. Und das Publikum lacht.

Villacher Fasching und seiner Anziehungskraft
Aber warum eigentlich? Weshalb ist der Villacher Fasching in einem Land, in dem außer in Kärnten dem Fasching keine existenzielle Bedeutung beigemessen wird, eine der beliebtesten Sendungen im ORF? "Hier findet das (Wort-)Gefecht zwischen dem kleinen Mann und der Obrigkeit statt und es ist eine der tradierten und altbekannten Möglichkeiten, sich gegenüber den Machthabenden Gehör zu verschaffen und Kritik anzubringen", vermutet ORF-TV-Direktorin Kathrin Zechner im Gespräch mit der APA. Anders als etwa bei berufsmäßigen Kabarettisten, die ebenfalls im ORF vertreten sind, sei dies der Kampf "Asterix gegen die Römer!", so Zechner. "Hier spiegelt sich auch der kleine Mann wieder."

Spiel mit dem Inkorrekten  
Es sei das "Spiel mit dem Inkorrekten" und darüber hinaus "eine Tradition, die sich über Jahrzehnte erhält", so erklärt Wrabetz das beachtliche Publikumsinteresse für das mittlerweile 50-jährige ORF-Format. "Der Opernball und der Villacher Fasching - beide haben viel mit der österreichischen Seele zu tun", deutet der Generaldirektor, der bei der Feier am Montagabend sogar nicht nur neben einem Faschings-, sondern neben einem halbechten Prinzen Platz nehmen durfte. Er saß während der Vorstellung neben Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe, der 2002 in den Adelsstand adoptiert wurde.

Info
"50 Jahre Villacher Fasching im ORF", am 30. Jänner, ab 20:15 Uhr auf ORF 2.

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